aber nur auf Vermuthungen stützt, die ich auf sich beruhen lassen will. Was das Wort Steyr betrifft, so ist es ursprüng¬ lich ein Flußname. Daß es der deutschen Sprache angehört und das jetzige Stier ist, diese Angabe ist umsomehr grundlos, als sehr wahrscheinlich nicht Stirabnrg, sondern immer nur Steira- burg gesprochen worden ist. Schon die Römer fanden das Wort Steyh im Namen Stiriate vor, welcher Name dem heutigen Strechan, an der Palten bei Rottenmann, gehört hat. Steyr ist also ein keltisches Wort, und zwar das Wort Ster, welches zu Deutsch Fluß heißt; Steyrburg bedeutet daher Flußburg (vgl. Wasserburg, am Inn in Baiern). Dem entsprechen die Flu߬ namen Enns und Traun; Enns (An) heißt Wasser, Traun (Troun) bedeutet „tief". Auf Ottokar III. folgte, etwa im Jahre 993, Ottokar IV., Graf von Steyr, eigentlich Graf im Tranngan, Mitgraf im Chiemgau. Er erhielt um 1030 die Ennsburg (Enns) als Lehen. Sein Tod erfolgte 1038 zu Rom. Seine Gemalin war die Tochter Arnolds von Lambach, Grafen der kärntnischen Mark, gewesen. Ottokar V. von Steyr, 1039 bis etwa 1088, erbte 1050 im Traungau, im Euus- und Palteuthale einen großen Theil der Allode Gottfrieds von Lambach, Grafen der kärntnischen Mark. Ihm gab der Kaiser auch die Verwaltung der Kärntner Mark, wozu die Grafschaft Pütteu gehörte. Von 1056 bis 1072 nannte sich Ottokar Graf der Kärntner Mark, von da an aber nach seiner Residenz Markgraf von Steyr (von Steiermark». Der Graf Arnold von Lambach und Wels hatte nämlich 1035 auch die kärntnische Mark, d. i. das heutige Obersteiermark, und bald die Grafschaft Pütten, die Gegend um Wiener-Neustadt erhalten. Mit seinem Sohne Gottfried waren die Lambacher 1050 im Mannesstamme erloschen. Gottfrieds Tochter waren nur die Allode in der Grafschaft Pütten zugefallen. Der genannte Ottokar V. und sein älterer, gleichnamiger Sohn fochten im Jnvestiturstreit für bett Papst; für den Kaiser dagegen Adalbert, Graf im Ennsthal unb Geiferwalb (Gegeub von Goifern), ber anbere Sohn Ottokars V. Von Ottokar wurde 1082 bas Kloster