20 Unsrer lieben Frauen Bild. wir behaupten, das erste dieser Madonneubilder sei ein Bild, bestimmt gewesen für die Familie Visconti, speziell für die geliebte Herzogin Katharina. Die Aufzeichnung in den Dombau-Annalen zum Jahre 1465 spricht auch von dessen Spendern: „quae ex pärtibus Germaniae . . . est ohlata" — daß es „von deutscher Seite . . . geopfert wurde"; auch den Bestimmungsort nennt uns dieser Bericht: „in ecc1e8ia Mediolanensi" — „in die Kirche zu Mailand." Ursache und andere Umstände der Schenkung werden uns nicht genannt. Die vorausgegangenen Schilderungen jedoch werden uns ge statten, unsere Annahmen richtig zu ergänzen. Das ganze Machtgebiet der Visconti nimmt frommen Anteil an den Ge beten und Gelübden der guten Fürstin Ka tharina. Zum neuen Dom wird der Grund stein gelegt. Die ganze Stadt ist in freudiger Aufregung, aber auch der geheime Herzens- kuvlmer Giangaleaz- zos ist den Untertanen nicht unbekannt. Nicht ganz ein Dezennium später wird die Kart hause bei Pavia mit großer Prachtentfal tung gegründet. Dem ganzen Volke ist der Jubel seines Herzogs kund, denn seine Dankesschuld trägt er öffentlich und feierlich ab. Sein Volk, das er, zu soviel Macht und Ansehen geführt hatte, betete auch und jubelte mit ihm. Auch die „Teutonici" in seiner Stadt blieben nicht müßig. IJhr marm- sühlendes Herz mochte pjtztzpo A. Solari Madonnenstatue des Mailänder Domes, still besten und tiefsten (Jetzt im Museo del porta Cfiövio.'. den stillen Schmerz