lente denselben zu retten im Stande wäre, wenn er sich nur selbst vertrauen wollte, und dies ist der Kernig. Aber er müßte handeln, anstatt jeden um Rat zu fragen und dann hin und her zu schwanken und vor allem muß das niedrige Geschmeiß, das man Kabinett nennt, weg (erzieht eine Schrift aus der Brusttasche). Ich habe den Geheimen Kriegsrat Johannes Müller aufgefor¬ dert, eine Denkschrift zu verfassen, in der wir Seine Majestät als ergebenste und treueste Verwandte und Diener um die Ent¬ fernung der Personen bitten, über die wir alle einer Meinung sind (er liest die Denkschrift vor). Die übrigen Anwesenden: wir sind vollständig einver¬ standen (sie unterzeichnen die Schrift). Stein: Ich schlage vor, daß Seine Exzellenz Generallieute¬ nant von Rüche! die Schrift Seiner Majestät direkt überreicht. Die Anwesenden: So soll es geschehen! Braunau. 25. August 1806. Ein Saal des Gasthauses zum „Weißen Zallen". — Sieben französische Oberste als Mitglieder des Kriegsgerichtes sitzen an einem länglichen Tisch. Seitwärts an einem kleinen Tisch Binot, Chef des Gensralstabs der 4. Division der großen ñrmee als Referent und Vertreter der Anklage. Der Vorsitzende Oberst Latrille: Meine Herren! Ich habe Ihnen ein Schreiben des Herrn Marschall Berthier be¬ kanntzugeben, demzufolge Seine Majestät der Kaiser befohlen hat, daß die verhafteten Buchhändler vor ein Kriegsgericht zu stellen und binnen vierundzwanzig Stunden zu erschießen sind. Der Kaiser spricht weiters aus, daß es ein verbrechen des Hoch¬ verrats ist, wenn in Orten, wo sich französische Armeen befin¬ den, Schmähschriften verbreitet werden, um die Einwohner gegen sie aufzureizen. Er befiehlt, daß das Urteil gegen die noch nicht verhafteten Buchhändler in contumaciam gefällt und überall vollzogen werden soll, wenn sie ergriffen werden. Das Urteil ist in ganz Deutschland zu verbreiten. Mir haben uns darnach zu richten, verhaftet sind bis jetzt nur der Buchhändler 8