17 - Eisschützen in Hemdärmeln, die Hänge über dem Orte bevölkert mit fröhlicher Jugend, die auf ungezählten Hügeln jeder Art und Größe ihre Sprünge steht und stürzt, das alles getaucht in Licht und Wärme, der wird sich sagen: das ist ein geseg¬ neter Platz. Kalte Nächte, wunderbar warme Sonnentage ohne einen Windhauch, die absolute Nebelfreiheit, das sind die Reize des Winters in Wolfgang. Und drüben zum Greifen nahe liegt im dämmernden Schatten die Schar der Berge, die in ihrem weißen Kleide so ernst und großartig aussehen, beinahe wie die großen Schweizer Riesen. Dahinter in 3 Stunden Anstieg erreichbar — die gleichzeitig die schönste Abfahrt sind —, das Plateau der Postalm mit seinen idealen Skibergen, etwa 15 Quadratkilo¬ meter groß, eine Freude für den verwöhntesten Skimann. Dort hat der Wintersportverein seine große behagliche Skihütte, die bei 7 Monaten sicherer Schneelage im Mai noch die schönsten Touren ermöglicht. Über dem Orte bis zum Vormauerwald lauter freie Hänge ohne Zaun, ohne Hindernis, in allen Nei¬ gungen ein wirklich schönes Übungsgelände. Kein Wunder, daß Wolfgang für den Wintersport lebt und stirbt. Eisschießen und Rodeln waren von jeher Volksvergnü¬ gen. Seit etwa 15 Jahren läuft der Skisport allem anderen den Rang ab. Der Wintersportverein St. Wolfgang zählt 170 Mitglieder aus allen Kreisen der Bevölkerung bei nicht einmal 600 Einwohnern, hat wirklich gute Rennläufer in seiner Mitte, hat schon große Konkurrenzen zu allgemeiner Zufriedenheit durchgeführt — er besitzt natürlich auch eine große Sprung¬ schanze — ist der wichtigste und tätigste Verein im Orte. Und neben den ernsten sportlichen Wettkämpfen organisiert er alles, was das gesellige Moment im Sporte fördern kann. Wettrodeln, Konkurrenzeisschießen, Skiwettläufe — der Nichtskiläufer, bei denen Tränen gelacht werden — kurz, es vergeht kein Sonn¬ tag, an dem der Verein nicht etwas macht. Daß unter solchen Umständen der Wintersportgast sich wohlfühlen kann, ist klar. Eine Anzahl gutgeführter Gasthöfe — nächstes Jahr will auch ein Hotel den Winterbetrieb aufnehmen — sind in einem alten Fremdenverkehrsort selbstverständlich. Und wenn es der Himmel in den nächsten Jahren nur ein wenig gut meint, so etwa wie 1923 auf 1924, wo 10 Wochen geschlossene Schneedecke auf allen Südhängen war, dann wird 2