IV. Lthnopolitische Probleme U. Dar Rassenproblem. Unsere vorhergehende Betrachtung erstreckte sich auf eine Unter- suchung der politischen Rarte und aus eine Klarlegung verschie¬ dener Schwächezustände unseres alten Staatensystems, die dadurch entstanden sind, daß das Nationalitätsprinzip an diesen Stellen nicht zu seinem Recht gekommen ist. wir unterschieden zwei spezielle Rrankheitstypen: der eine bestand darin, daß der Nationalstaat Teile seiner Nation in der Gewalt anderer sehen mußte, der andere darin, daß kein Nationalstaat gebildet werden konnte, sondern die Nation ganz und gar an fremde Staaten verteilt war. Die meisten Krank¬ heitsfälle waren nicht schlimmer, als daß nicht eine friedliche Hei¬ lung oder doch ein hinausschieben auf die Zukunft möglich gewesen wäre,' aber zum mindesten zwei konnten wir als Ronflikte erster Klaffe bezeichnen, und zwar von jedem Typus einen, nämlich die ser¬ bische und die ukrainische Frage. Es erübrigt jetzt, die bezeichneten Fälle auf die kriegführenden Großmächte zu verteilen und deren Belastung einzeln zu unter¬ suchen. Da stellt es sich zunächst heraus, daß wir England bei diesen Berechnungen nicht begegnet sind, außer auf seiten des Klägers in der schwebenden arabischen Frage. Ls steht frei von Sünden gegen die Einheit der Nationen da. Selbst auf seiner Insel national zusammen¬ geschlossen, hat es in seinem Reich Platz genug gehabt, die einzelnen Völker zusammenzubringen. Desto größer und zahlreicher sind in diesem Reiche die Versündigungen an der Freiheit der Nationen, und die irländische, burische, ägyptische und indische Frage sind zweifellos noch immer Quellen großer Sorgen für England' sein liberales Ver¬ waltungssystem hat es jedoch ziemlich ungeschädigt an solchen Schwie¬ rigkeiten vorbeigeführt, und in der Ursachenkette des Weltkrieges ha-