geführt von einem Landwehrmann in nagelneuer Uniform und feldgrauem Fahrerpelz. Wie er berichtete, waren gleichzeitig 36 solcher Feldküchen von Spandau aus nach allen Himmelsrichtungen für Feldlazarette in Marsch gesetzt worden. Wmählich wurden auch die rückwärtigen Wege verbessert, und auf telegraphische Bestellung kamen stets anderen Tags Auw- mobile, die transportfähigen Verwundeten nach der nächsten Bahn- station zu befördem. Auf telegraphische Bestellung kam der Feld- röntgenwagen, ein großes Automobil, dessen Motor die zur Er- zeugung des elektrischen Stromes notwendige Dynamomaschine antrieb und der uns, fast wie in einer großstädtischen Klinik von schwer zu beurteilenden Verletzungen Röntgenbilder lieferte. Als nach dem vielmonatigen Gebrauch die chirurgischen Messer und Scheren stumpf und mancherlei Instrumente schadhaft geworden waren, kam auf telegraphische Anforderung mit seiner kleinen fahrbaren Werkstatt der Feld-Jnstrumentenmacher. Alles das sieben Kilometer vor den russischen Stellungen von Sochaczew! ?m Stellungskrieg 0>e mehr sich der Stellungskrieg ausbildete, um so regelmäßiger konnte der gesamte Betrieb des Lazaretts gestaltet werden. Fast wie in einem Friedenslazarett ließ sich mit einem annähemd gleichmäßigen täglichen Zu- und Abgang rechnen. Leider befanden sich unter den Zugängen oft genug noch Schwerverletzte. Angesichts der Nähe der Schützengräben diesseits und jenseits der Bzura mußten die Truppen jederzeit, besonders des Nachts, auf Über- rumpelungen gefaßt sein und daher bis dicht an das Ufer heran Posten vorschieben. Es verging auch kaum eine Nacht, ohne daß an der einen oder anderen Stelle der Front Erkundungsabteilungen der Russen den Fluß an seichten Stellen überquerten, und so kam es sehr häufig zu kleinen Vorpostengefechten. Meistens Mann gegen Mann. Da gab es Woche für Woche mehrere Kopf- und Bauch- fchüfse, gelegentlich auch Bajonettverletzungen.