192 d. i. 6, 7, 8, 9 . .. Häuser neben einander und auf Einmal. „Heuer sind manche Häuser abgebrannt —Heuer ist manches Haus abgebrannt" — d. i. zu verschiedenen Malen — hie und da zer streute Häuser. 2. Unbestimmte Menge. Dem Taubstummen hat sich im Leben ohne Zweifel schon oft der Gegensatz von „viel" und „wenig" dargestellt, und mithin können beide Vorstellungen bereits als bekannt angenommen werden. Der Lehrer braucht demnach diese Vorstellungen nur durch Vor führung jenes Gegensatzes zu erneuern, durch entsprechende Geberde darzustellen und den Schüler mit den Bezeichnungen derselben: „viel, häufig, wenig, bekannt zu machen.. „Viel" stellt der Taubstumme dar bei Individuen, indem er nach einander alle Finger beider Hände ausstreckt und zugleich den Umfang des Raumes, den die Individuen einnehmen, (den Haufen) in seinen Umrissen angibt durch das Auseinanderfahren mit beiden Händen. Bei stoff artigen Gegenständen bedient er sich nur des letzteren Zeichens, weil da keine Zahl der Individuen unterschieden werden kann. „Wenig" hingegen stellt er dar, wie schon oben angedeutet wurde, indem er mit dem Daumen an der Spitze eines Fingers ein kleines Stückchen vorweiset, dabei eine Bewegung macht, als wollte er dieses Stück chen von der Fingerspitze wegschnellen und zugleich durch die Miene die Geringfügigkeit ausdrückt. Ferner ist zu bemerken, daß die Topik der Geberdensprache in der Darstellung der unbestimmten Menge von jener der gesprochenen Sprache abweicht, indem die Geberdensprache zuerst den Gegenstand, und dann die unbestimmte Menge (viel, wenig) als eine nähere Bestimmung desselben an deutet (S. 8- 1) ; während die gesprochene Sprache umgekehrt zu erst die unbestimmte Menge, und daun die Gegenstände angibt. Der Taubstumme deutet also nicht: „Viele — wenige Menschen" — sondern: „Menschen viel — wenig." Z. B. „Bei der Prüfung sind viele Menschen hier gewesen. Im Garten stehen wenige Bäume. Der Bauer hat viel — häufig Getreide eingeärntet. Er hat wenig Heu eingefechset." Eine besonders große Menge veranschauliche man durch Andeutung der vorzüglich großen Ausdehnung oder des weiten Um fanges , den der Stoff oder die Individuen einnehmen, und lehre sie bezeichnen mit „eine Menge." Z. B. „In der Kirche sind eine Menge Menschen gewesen. Voriges Jahr ist eine Menge Obst gewachsen."