161 Er lasse dieselbe Eigenschaft, z. B. „groß" in verschiedenen Abstufungen an mehreren Gegenständen anschauen und fordere den Schüler auf, das Maß der Größe jedes einzelnen Gegenstandes anzugeben, entweder mit der Hand, die in entsprechender Höhe empor gehalten wird, oder, was noch besser ist, durch ein an der Thür oder Mauer gemachtes Zeichen. Hierauf gehe er diese verschiedenen an der Thür oder Mauer markirten Abstufungen der Größe durch, deute sie mit der Hand an, ohne jedoch die Gegenstände zu erwäh nen, denen sie zukommen, und lehre jede dieser angezeigten Abstu fungen der Größe für sich allein ohne Hinweisung aus einen beson deren Gegenstand bezeichnen mit: „Die Größe." Durch das analytische Verfahren ist nun dem Schüler einzu prägen, daß das Wort: „Die Größe" jede der verschiedenen an der Thür oder Mauer angemerkten Abstufungen der Größe ohne Rücksicht auf einen bestimmten Gegenstand bedeute. Um nun den Schüler mit der grammatischen Konstruktionsweise des Abstraktum bekannt zu machen, hebe man eine einzelne der vor her angemerkten Abstufungen der Größe, z. B. „Die Größe des Man nes" hervor; fordere den Schüler auf, anzugeben, welchem Gegen stände dieses Maß der Größe zukomme; deute durch die schon bekannte zueignende Gebcrde an, daß diese Größe dem Manne zukomme, und veranlasse auf solche Weise den Schüler, daß er den Gegenstand — „Mann" — als den Eigenthümer jenes bestimmten Maßes der Größe anschaue und erkenne, und demgemäß auch als solchen auf die ihm schon bekannte Weise mit dem Genitiv bezeichne: „Die Größe des Mannes." Hierauf gehe man auch die übrigen angemerkten Abstufungen der Größe einzeln durch und verfahre rücksichtlich einer jeden derselben auf die nämliche eben angegebene Weise. — „Die Größe des Knaben. Die Größe des Mädchens. Die Größe des Pferdes" u. s. w. Dadurch, daß der Lehrer die verschiedenen Dimensionen, als „hoch; breit, dick, tief" u. s. w. an mannigfaltigen Gegenständen, denen ein verschiedenes Maß derselben entspricht, anschauen läßt, und dann auf die eben angedeutete Weise versinnlicht darstellt, wird der Schüler nach und nach dahin gebracht, daß er jene Eigenschaften für sich abgesondert von den Gegenständen sich denke, an denen er sie angeschaut hat. Von diesen Dimensionen gehe man dann auf andere Eigen schaften und Zustände über, führe sie gleichfalls an verschiede nen Gegenständen vor, lasse sie zuerst mit konkreter Form bezeichnen 11