zähe schlagenden, durch Reserven verstärkten Kräften Dimitriews sprach sich der Typus dieser Kämpfe als »Durchbruch« aus. Die ganze russische Front geriet ins Wanken und nun erst folgte jener grandiose Sieges¬ zug durch Galizien und Polen, der nach menschlichem Ermessen die Entscheidung des Krieges bedeutet hätte, wäre nicht der italienische Verräter uns in den Rücken gefallen. Aber dennoch sind wir auch heute Herren in Polen, kaum niederzuringen, so sehr es der Feind versteht, den Kriegsbrand ins Ungeheure auszudehnen. Niemand fühlt dies klarer als die Feinde, die ja Regimenter um Regimenter in der jetzigen Ostschlacht hinopfern, um doch nur Sternchen von unserem Siegeskoloß abbröckeln zu können, um in nun zwei Monaten 15 km Terrain zu gewinnen, indes wir im gleichen Zeitraum von Tarnow bis über Lemberg hinaus ge¬ drungen waren. Allerdings schienen Deutschlands und Österreich-Un¬ garns Armeen ein Wundermechanismus präzisester Art zu sein. Nördlich der Stoßgruppe Mackensens drückte bis zur Weichsei die k. u. k. IV. Armee, an deren linken Flügel unser Dankl und Generaloberst v. Woyrsch an der Nidalinie starke Kräfte banden, bis diese am 11. Mai gleichfalls die Vorrückung aufnahm. Am Karpathenwall im Süden standen von West nach Ost die Boroevic-Armee mit dem deutschen Beskidenkorps, dann die zu¬ nächst festhaltenden Armeefronten Böhm-Ermollis, Linsingens und des Rochadekünstlers Pflanzer-Baltin. Mit dem fortschreitenden Bodengewinn Mackensens schwenkte von diesen Heereskörpern einer nach dem andern in Richtung Nordost ein, zunächst die lll. Armee Boroevic am 5. Mai und bald auch die Ko¬ lonnen Böhm-Ermollis. Der Ruhm der Dukla-Senke und des Uzsok- Passes waren damit historisch geworden, der karpathische Grenztraum des zarischen Imperiums lag für immer zerschlagen. Hinter die San-Linie flüchteten die russischen Divisionen mit Mann und Roß und Wagen. Dort hoffte ihre nach wie vor bestehende Über¬ macht noch Verstärkungen aus dem heiligen Rußland, dort wußten sie stark ausgebaute Kampfstellungen, gestützt auf die Gürtelfeste przemysl, die sie nun dreimal segneten, so wenig ihr Waffenstolz sich deren Hunger¬ eroberung hatte freuen können. Zum San! Zum San! Dort war Rettung dem Heervolk des Zaren. Wie ein Ungewitter, erbarmungslos, unab¬ wendbar, das Schicksal der Weltenzukunft mit sich tragend, folgten un¬ sere Heere, alles zermalmend, was sich an Nachhuten ihnen entgegen¬ stemmte, um den traurigen Rüdezug zu decken. Heute wissen wir, daß