29--31 32^33 Hier an der Endstation sind auch große Baracken errichtet, die dem Pferde^ bestand der Feldbahn Quartier geben. Zirka 700 bis 800 Pferde füllen stets diese improvisierten Ställe. Kommt die Feldbahn an, werden die ausgeruhten Pferde für den Rücktransport angespannt, die „dienstfreien" zur Rast in die Baracken geführt. In der Regel sind eine bis zwei, selten mehr Kolonnen in Bewegung. Von hier, von der Endstation aus, befördert der Train den täglichen Bedarf zu den kämpfenden Truppen. Oft häufen sich tagsüber Nahrungsmittel, Vieh.» futter, Gewehr-* und Geschützmunition an der Endstation, daß der Train Mühe hat, alles aufzuladen und an die Front zu schaffen. Die geleerten Waggons treten, wie gesagt, den Rückweg als Krankenwagen an. Zirka 300 Kranke faßt solch ein Zug von 60 Doppelwagen. Eine eigene Krankentransportkolonne befördert sie vom Verbandplatz — in unserem Fälle der in Borosnya stehenden Divisionssanitätsanstalt (Bild 30) — zur Endstation der Feldbahn. Versäumt diese Kolonne den fahrplanmäßig nach Varannö gehenden Zug, so werden die Verwundeten vorerst in die Notbaracken gebracht, dort neuerlich ärztlich untersucht, eventuell frisch verbunden. Den Krankentransport begleiten Ärzte und Sanitätspersonal. Unterwegs an den Stationen macht der Zug Halt. Schwerverwundete können dort die Reise unterbrechen und in eigenen Baracken bis zum Eintreffen des nächsten Zuges rasten. Hier sind auch Futter-' Vorräte für die Pferde und Nahrungsmittel für die Feldbahnlenker und Passagiere in genügender Menge vorhanden. Doch führt gemeiniglich jede Feldbahnkolonne einen Küchen wagen in ihrer langen Reihe mit. Die Herstellung von guten und zweckmäßig funktionierenden Feldbahnen erfordert viel Geschick. In diesem Kriege hat unsere Eisenbahntruppe gezeigt, daß sie dieses Geschick in hohem Grade besitzt. Ein sorgfältig ausgestaltetes Bauprogramm, nach dem der Feldbahnkommandant seine Arbeitskräfte verteilt, liegt der Errichtung jeder Feldbahn zugrunde; genaue Rekognoszierungen der Trasse müssen ihr vorausgehen. Unter normalen Verhältnissen rechnet man für den Bau täglich zirka 10 km, was, mit Berücksichtigung der vielen herzusteh lenden Nebenanlagen, für eine Feldbahn von 100 km eine Arbeitszeit von wenig mehr als zwei Wochen ergibt. Boden und Terrainverhält* nisse, Jahreszeit und Witterung beeinflussen natürlich Mühe und Dauer der zu leistenden Bauarbeit. VIERBEINIGE HELFER. enn die Frühjahrsstürme von den Häuptern der Berge die Schnee* kappen schmelzen und in tausend Bächlein und Wasserfäden zu Tal strömt, was monatelang starr und weiß auf den Gipfeln und Hängen lag, dann beginnt für alles, was bei der Armee Lasten trägt und zieht, eine harte Zeit. Die schöne, wegsame Trockenheit des Bodens schwindet, eine zähe, oft Dezimeter hohe Decke von Kot und Morast deckt die Straßen und auf den Feldern wandeln sich die aufgetauten Erdschollen zu einem klebrigen, bodenlosen Brei. Mit Ge-- 29