m Die Kämpfe aus dem nordwestlichen Kriegsschauplatz. 185 erkämpfte sich die Kronprinzenarmee den Besitz von Serfidze. Die ihr gegenüberstehenden türki schen Kräfte, etwa 18.000 Mann, wichen mit dem Gros auf Kozana, mit Teilen auf Veria zurück. Im Epirus operierte eine kombinierte Reservedivision unter General Sapundzakis gegen Effad Pascha und behauptete nach wechselvollen Kämpfen am 24. Oktober die Gefechtsfelder von Gribovo und Kumudzades. Effad Pascha zog sich gegen Zanina zurück. Dem Vordringen der beiden griechischen Truppenkörper setzten die Türken einen ernst haften Widerstand kaum entgegen, über den Vormarsch von Elassona nach Serfidze wird ge meldet: Eine Division auf dem rechten Flügel der Kronprinzenarmee zog über Saumpfade nach Livadi und zwei Divisionen als linker Flügel marschierten über die Diskatastraße, welche in die Hauptstraße, 5 bis 6 Kilo meter südwestlich von Serfidze, beim porta-pe- tras-Desilee ein mündet. Dieser linke Flügel er reichte am 24. Oktober, die Tür ken vor sich her treibend, das Dorf Iiniathi. Die eine Division marschierte aus derStraße weiter, die andere klet terte Saumpfade hinauf und dann hinunter in das Tal des Haliakmon. Rach Durchwatung des Flusses wurde im Gewaltmarsch das linke Ufer entlang geeilt, um rechtzeitig die Brücke zu sichern, die öVs Kilometer nordöstlich von Ser fidze den Fluß überspannt und die einzige Rück zuglinie für die Türken bildete. Die Türken, dieser Umgehung bewußt, leisteten dem griechischen Zentrum im langen paß von Sarantaporos vetzweifelten Widerstand. Schließ lich erkannten sie die ihnen drohende Gefahr; sie überließen ihre im paß fechtenden Truppen ihrem Schicksal und brachten jenen Teil, der auf der Diskatastraße kämpfte, sowie die Haupt reserven in Serfidze über die Brücke in Sicher heit, mußten jedoch 22 Geschütze, einen langen Wagentrain und große Vorräte im Stich lassen. Die eine griechische Division konnte nur noch Rachzügler bei der Brücke abschneiden und be setzte Serfidze. Inzwischen wurde im paß weiter gekämpft. Balkankrieg. Die Griechen gingen im Sturm vor. Ihre über die Diskatastraße kommende Division faßte die Türken im Rücken. Eine Panik folgte; was sich nicht ergab, floh über die Felder und Berge. Am 25. Oktober früh wurde eine griechische Kolonne zur Besetzung von Romani abgesandt. Durch die Besetzung dieses Punktes war die türkische Streitmacht im Süden in Gefahr ge kommen, von der übrigen Türkei abgeschnitten zu werden. General Sapundzakis meldete am 25. Ok tober aus Arta: Gestern wurde den ganzen Tag über im Desilee von Kumudzades mit unent schiedenem Erfolg gekämpft. In der Rächt führten jedoch die Türken mit bedeutend überlegenen Streitkräften einen überraschenden Vorstoß aus und es gelang ihnen, zwei griechische Bataillone zurückzuschlagen, die das Desilee und die ersten Hügel von Kiaffa beseht hielten. Das Gefecht dauerte die ganze Rächt an. Bei Gribovo wurden die Türken durch einen Gegenan griff von den Po sitionen, die sie mit großen Ver lusten erobert hatten, zurück geworfen. Ruf unserer Seite sind ein Hauptmann und drei Sol daten gefallen, ein Leutnant und vier Soldaten verwundet wor den. Schon aus diesen Mitteilungen geht hervor, daß diese Kämpfe nicht sehr bedeutend gewesen sein können. Trotzdem schätzte man in Athen die griechischen Erfolge sehr hoch ein. So schrieb am 25. Ok tober das Athener amtliche Organ: Die Einnahme von Serfidze durch die hel lenische Armee wird als erste bedeutende Etappe des Feldzuges gegen die türkische Armee ange sehen. Diese Position, die freien Zutritt nach Mazedonien gewährt, ist durch einen kombi nierten Angriff auf die Pässe seitens der drei Kolonnen der theffalischen Armee erobert worden, der die feindlichen Truppen, die eine Umgehung befürchten mußten, zwang, sich in Unordnung und beinahe panikartig zurückzuziehen, wobei sie von den siegreichen griechischen Truppen hart verfolgt wurden. Der Ausgang des Kampfes bei Sarantaporos wie auch jener der vorher gehenden ist größtenteils auf die Raschheit zurück zuführen, mit der die Infanterie- und Kavallerie- 24 Griechisches Militär vor der Abreise nach der Grenze.