62 Der Nusbruch des Kruges an der montenegrinischen Grenze. □□ das Gewehrfeucr Schutz gewähren konnten. Die Blockhäuser, auch Kulas genannt, boten dem montenegrinischen Angriff das beste Ziel; das) die türkische Besatzung vor den anrückenden Montenegrinern nicht einfach die Gewehre weg warf und die Flucht ergriff, mus) ihr sehr hoch angerechnet werden, denn sie war dem An griff fast schutzlos preisgegeben. Stärker befestigt war das Fort Decic, das am IO. Oktober von der von podgorica aus vorrückenden Hauptmacht unter dem Kronprinzen Danilo genommen wurde. Hier leisteten die Türken heldenmütigen Widerstand und die Ver luste der Montenegriner waren namentlich an Offizieren austerordentlich schwer. 100 Türken wurden gefangen genommen; der türkische Kommandant schilderte in podgorica einem )u Beginn des Bombardements. Wir suchten nun unsere Leute zusammen und verteilten sie Mischen den Felsen in einer Feuerlinie von etwa 1OOO Meter. Das Artilleriefeuer war nicht sehr anhaltend und wir hatten nachts keinen Angriff. Aber am Morgen tauchten die Malifforen, von einigen hundert Montenegrinern geführt, gan) nahe vor uns auf, wohl nicht mehr als ISO Schritte entfernt; sie hatten sich in der Finsternis Mischen den Felsen ange schlichen und gingen sofort )um Sturmangriff vor. Was rechts und links von mir vorgegangen ist, kann ich nicht sagen — die Besatzung der restlichen Schanden )og sich eilends auf Tuch zurück — ich bleibe mit meinen 120 Mann vollständig umchngelt Mischen den Felsen und wir wehrten uns verzweifelt. Von Deckung M Eine Mirditenschar in den albanischen Bergen. Korrespondenten den Kampf folgendermasten: „Wir waren ohne Ahnung, hatten auch von Skutari keine Verständigung erhalten. Als wir die ersten Granaten erhielten, wustten wir noch immer nicht, was wir darüber denken sollten. Sie waren aus Belagerungsgeschützen auf 7200 Meter geschossen und ich must sagen, dast das Feuer gut gechelt war. Viele Leute unseres Bataillons waren auf Wasser- und Lebensmitteleinholung — ein Viertel des Effektivstandes, d. h. durchwegs ottomanische Untertanen bulgarischer, serbischer und griechischer Abstammung waren in der letzten Woche deser tiert und wir hatten in den drei Schanden kaum 400 bis 500 Mann. In meiner Linie hatte ich etwa 120 und was aus ihnen ge worden ist, weist ich heute noch nicht. Mein Kamerad Hauptmann Achmed Effendi fiel gleich Deckung gingen wir Mück — ich sah höqMns noch 10 meiner Leute um mich - feuerte meinen Revolver auf die nur mehr IO Schritte entfernten An greifer ab und wollte rückwärts gehend, meinen Revolver frisch laden. Ich stolperte in einen Felsspalt und fiel — da waren sie schon über mir und nahmen mich gefangen. Was aus meinen Leuten geworden ist, weist ich nicht, ich habe keinen mehr gesehen. Jm ersten Augen blick wollten die Montenegriner mich wohl töten — es war ein erregtes Durcheinander — aber sie erkannten in mir den Kommandanten von Decic und behandelten mich von da ab sehr rücksichtsvoll." Die Einnahme von Decic war der erste gröstere Erfolg der montenegrinischen Haupt macht; am folgenden Tage konnten die monte negrinischen Belagerungsgeschütze die Beschiestung