XV. Zeitereignisse. ine wichtige Ergänzung zur Ortschronik bildet die Darstellung der Zeitereignisse. Diese zeigen am meisten die Härten des Lebens und das Verhalten der Zeitgenossen vervollständigt das Bild. Zudem hat der Chronist manches zu berichten, was in eigenen Abschnitten zu behandeln sich nicht verlohnen würde, man reiht nun derartiges unter die Zeitereignisse. Unser Volk hat in den Jahrhunderten vor den Bauern- kriegen viel Leid erfahren, wer möchte dies bezweifeln, nament- lich in der Zeit der Erdbeben, Volksepidemien und Kriege des 14. Jahrhunderts. Allein die Kenntnis darüber ist dem Volke so gut wie entschwunden. Die Zeit der Bauernkriege hat alles in Schatten gestellt, alle vorhergehenden Ereignisse mit ihrer Wucht übertroffen. Heute noch haften diese vergangenen Tage in der Seele unseres Volkes, wenngleich der wirkliche Verlauf der Dinge den einzelnen oft unbekannt ist. Im Folgenden sollen die wichtigsten Ereignisse der Bauernkriege als kurze Zeitbilder behandelt werden. Diesen reihen sich dann die wichtigeren Begebnisse der folgenden Jahrhunderte an. Bei allem, was der Initiative des Volkes entsprang, hat es das Bessere gewollt und erstrebt. Dies sei daher Grund genug, bei Beurteilung der Vergangenheit nach dem Motto zu handeln: „Was vergangene Zeiten gedacht, getan, Sieh du mit schonender Nachsicht an." Bauernkriege. Zur Zeit der sogenannten Bauernkriege, etwa 1595 bis 1632, ist unsere Gegend gewaltig in den Vordergrund getreten. Diese geschichtlich denkwürdige Zeit veranlaßt uns, nach der Ursache zu fragen. Mögen auch die Ereignisse in gewissen Phasen sich ausgetobt haben, geeint sind diese Zeiten in den Ursachen 2?9