Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. General v. Hülsen, der Führer einer GefechLsabLeilung in der Champagne. mit großen Massen an. Während sie auf den Flügeln erfolglos fochten, drang ihre Mitte in die vordersten deut schen Gräben ein. Wenige Stunden später ging aber die hier kämpfende deutsche Division zum Gegenstoß über und warf den' Feind wieder aus der Stellung hinaus. In den nächsten Tagen fortgesetzte Angriffe führten ebenso wenig zum Ziele und steigerten nur die Verluste der Fran zosen. Mehr Glück hatten die Deutschen am 27. März mit einem umfangreichen Vorstoß südlich von Ripont, bei und südlich von St. Couplet und bei Tahure, der ihnen 300 Ge fangene und eine Anzahl Maschinengewehre und Minen werfer einbrachte. Schweres Geschütz und Minenwerfer hatten ihnen den Weg gebahnt. Noch mehr Franzosen, als nach dem ersten großen Sturm bei Ripont zurückgeschafft wurden (siehe untenstehendes Bild), mußten den Deutschen am 4. April in die Gefangenschaft folgen. An diesem Tage glückte den Deutschen nördlich von Reims ein bedeutenderes Unternehmen bei Sapigneul. In frischem Vorstoß wurde der Feind dort vollständig geworfen und verlor 15 Offiziere und 827 Mann an Gefangenen, ferner 4 Maschinengewehre und 10 Minenwerfer. Die Feinde bemühten sich zwar, das ihnen bei dieser Gelegenheit entrissene Gelände zurück zugewinnen, doch gelang es ihnen nicht, den Widerstand der von dem General v. Hülsen (siehe obenstehendes Bild) geführten Deutschen zu brechen. Die Engländer holten sich am 30. März bei Reuville- St. Vaast eine besonders blutige Niederlage. Ihrer Ge wohnheit gemäß, schickten sie an dieser Stelle, an der mit starken Verlusten-gerechnet werden mußte, ihre kanadischen Hilfstruppen vor, um das Blut ihrer eigenen Landsleute Deutscher Sturmtrupp baut einen frisch besetzten Minentrichter zur Verteidigung aus. zu schonen. Rach starkem Artillerie- und Minenwerferfeuer prallten die Kanadier abends zum Angriff aus ihren Gräben vor; sie wurden aber unter schwersten Einbußen zür Umkehr gezwungen. Im Laufe der Nacht stürmten sie noch dreimal, aber immer vergeblich. Zahlreiche Tapfere, die bis an die deutschen Drahtverhaue gekommen waren und sich dort Bahn zu brechen suchten, blieben tot darin hängen, und von den übrigen erreichten nur wenige die Ausgangspunkte wieder. — Die Unübersichtlichkeit des deutschen Abmarschgeländes stellte besonders die feindlichen Luftstreitkräfte vor schwierige Aufgaben, deren Erfüllung die Deutschen nach Möglichkeit verhinderten. Bei Verdun vernichteten sie am 28. März wieder zwei französische Fesselballone. Am gleichen Tage gingen den Feinden auch vier Flugzeuge verloren. Zwei weitere Fesselballone und neun Flugzeuge büßten sie am 3. April ein. In der Gegend von Douai fand zwei Tage später ein Luftgefecht statt, bei dem ein englisches Geschwader von vier Flugzeugen vernichtet wurde. Außerdem schossen die Deutschen an diesem Tage im Luftkampf und durch Abwehrfeuer noch zehn feindliche Flugzeuge herunter, so daß insgesamt vierzehn Flugzeuge der Gegner zerstört wurden, denen ein deutscher Verlust von drei Flugzeugen gegenüberstand. Der 6. April war der heißeste Kampftag in der Lust seit Beginn des Krieges. Er brachte an Stelle der Einzel kämpfe die erste große Luftschlacht, die dem Feinde nahezu das Neunfache der deutschen Verluste, 44 Flugzeuge gegen 5, kostete. Trotzdem der Feind in der Durchführung seines großangelegten Planes die Aufstiegplühe der Deutschen unter Feuer hielt, die Stellungen der deutschen Flugzeug Der Zug der bei Ripont in der Champagne gefangenen Franzosen