168 Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. reiche Befestigungen errichtet. Rasch gelangten die k. u. k. Truppen in den Besitz der ersten rumänischen Verteidi gungslinie- Sie ist auch die letzte. Der im leichten Ansturm nach der Kriegs erklärung so glückliche, siegesbewußte Gegner dachte nicht daran, daß er zwölf Tage nach der Bedrohung Szaszregens und Marosvasarhelys auf eigenem Gebiet zu kämpfen haben würde, und er ließ den Weg von der Grenze bis zum Sereth offen. Eines Tages überschritten ungari sche Regimenter bei der Verfolgung der Rumänen den Eyimespaß; ihre Vor huten strebten schon dem Bahn- und Stratzenknotenpunkt Comanesci, der Moldauebene zu. Auch südlich der Paßstraße, aufdenBegleithöhen, waren östcrreichisch-ungarische Kräfte im Vor rückern Die Gefahr eines Durchbruchs der rumänischen Front lag nahe; hier oder dort würden sich die Angreifer zwischen die rumänische Hauptmacht und den kurzen gegnerischen Nord- flügel, gröber gesagt, zwischen Ru mänen und Russen zwängen. Dann wäre alles verloren; man mußte die Österreicher und Ungarn um jeden Preis aufhalten. Der Kronprinz von Rumänien eilte selbst heran, um Offi zier und Mann zur entschiedensten Tapferkeit zu mahnen. Die Bedrängnis der 7. Division wuchs, als kaiserliche Truppen über dies aus dem Uztal, weit südlich des Gyimespasses, kamen und bei Dar- manesti die Straße nach Tirgul Ocna, die einzige Rückzugslinie, offenbar sperren wollten. Rur eine waghalsige Tat konnte Rettung bringen. Die Tat geschah, aber Rettung brachte sie nicht — dank dem Mut und der Entschlußfähigkeit unseres Majors Viola. Der Hergang spielte sich ab wie folgt: Die ungarischen Verfolger mar schierten den Rumänen auf der Eyi- messtraße nach in der Richtung auf Co manesci. Ordnung: Vorhut, in einiger Entfernung das Infanterieregiment Viola, dann Artillerie und Train, da hinter wieder Infanterie. Die Rumänen hatten sich bei Straja zumWiderstand gerüstet und beschossen von da aus auf das ausgiebigste un sere Vorhut mit Kanonen. Gleichzeitig kehrte die 14. rumänische Brigade, durch Ortskundige geführt, auf der Eyimes- straße um, bog nach Norden in die Wälder und ging dann zurück auf die Reichsgrenze zu. Während die Haupt macht der 7. Division die Unseren auf der Straße selbst aufzuhalten und zu beschäftigen hatte, sollte die abgetrennte rumänische Brigade uns weit nördlich umgehen und im Rücken fassen. Die der 7. Division zugeteilte 14. Brigade des Feindes erkletterte bei Nacht ohne Weg und Steg den Monte Muncelu. Einige Gefangene sagten aus, daß man absichtlich ohne Sicherung vor ging, um sich nicht durch kleine Ab teilungen, die in unsere Hände fallen konnten, zu verraten. Die Gewehre waren nicht geladen, damit kein Schuß vorzeitig knalle, ui d die Pferde ließ man zurück, um Geräusche möglichst zu vermeiden. Die Maschinengewehre wurden von Soldaten aufden Schultern Abtransport von Petroleum aus den rumänischen Raffinerien am Bahnhof von Bukarest. Wegführen wohlgefüllter Benzinwagen Ln Bukarest. Die unversehrten Petroleumlager am Bukarester Bahnhof unter deutscher Aufsicht. Die Sicherung der erbeuteten Petroleum- und Benzinvorräte Ln Bukarest. Phot. M. F. u. F.