Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. 155 Deutsche Kraftfahrerabteilung Lm Taurus. gewaltiger siegreicher Wucht bis dahin geführt worden war. Alles Land, das hinter jener Linie der Ostfront lag, galt es nun für uns einzurichten und in geordnete Verwaltung zu nehmen. — Und wie hatten uns die Russen das Land hinter lassen ! In einem Zustand abgründiger Verwahrlosung, Zer störung und Hilflosigkeit. Vorab waren natürlich alle russi schen Beamten verschwunden und mit ihnen alles, was nach Verwaltungsmaterial aussehen konnte: Bücher, Listen und dergleichen; die orthodore Geistlichkeit war den abziehenden Heeren gefolgt. Meist war auch die Schicht der Wohl habenden und der sogenannten Intelligenz den Kriegs greueln entflohen. Die Vorräte an Lebensmitteln waren weggeschleppt oder versteckt, die Ernten nach Möglichkeit auf den Feldern zerstampft und verbrannt, die Fabriken ausgeräumt oder gesprengt, die Bahnen und Verkehrswege unbrauchbar. Weite Strecken waren monatelang Krieg schauplatz gewesen und durch das Hin und Her des Kampfes völlig verwüstet. Aber auch wo nicht der Kampf gewütet, herrschten Not und Verödung. Die Russen hatten auf dem Rückzug die Bewohner, soweit es ging, weggeschleppt, die Ortschaften geplündert und in Brand gesteckt. Die größeren Städte, wie Wilna und andere, waren wohl im ganzen er halten, wimmelten aber von Flüchtlingen in trostloser Lage. Jeder Schulbetrieb hatte aufgehört, das kirchliche Leben stockte. Alle Fäden von Handel und Wandel waren zer rissen, Seuchen herrschten und Gesetzlosigkeit machte sich breit. Hier Ordnung zu schaffen, und zwar gründliche deutsche Ordnung, war kein kleines Stück Arbeit und kein leichtes. Phot. A. Grohs, Berlin. Dokzanti, d!e vorläufige Endstation der Bagdadbahn am Taurus, wo deutsche und türkische Truppen ein großes Lager aufgeschlagen und Vorräte an Lebensmitteln und anderen, Material aufgespeichert haben- Ms *