Phot. A. Grohs, Berlin. Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/17. Deutsche Kolonne durchschreitet einen Gebirgsbach Ln den Babunabergen (Mazedonien). im Mai im Juni im Juli im August 1910 1911 14,4 13,5 17,6 14,6 17.6 25,3 21.6 49,1 Die Säuglingsterb lichkeit war also in die sem Jahre und zwar ge rade in der gefährlichen Sommerzeit so gering wie in keinem früheren Jahre, insbesondere in keinem der letzten Frie densjahre. Man könnte aller dings den Einwand er heben , daß die Sterb lichkeitziffern zwar nicht zugenommen haben, wohl dagegen die Krank heitziffern. Was die letzteren betrifft, so stehen hier bekanntlich dieJnfektionskrankheiten, die in früheren Kriegen durch Einschleppung auch auf die Zivilbevölkerung übergegriffen hatten und unter dieser viele Op fer forderten, obenan. In dein großen Welt kriege sind wir glück licherweise von Krank heitsepidemien, wie z. B. Typhus, Cholera, Ruhr, Pocken, dank unserer vorzüglichen hygieni schen Einrichtungen vor und hinter der Front, vollkommen verschont geblieben. Ebenso kann von einer Anhäufung chronischer Krankheiten nicht die Rede sein. 1912 13.5 13.6 18,1 19,9 1913 13,3 13,7 14,2 15,9 1914 12,1 12.7 18,6 26.8 1916 12,2 11,2 12,6 14,9 Plioi. A. lÄroh?. BerUn. Ein deutsches Auto auf halber Höhe des Babunapasses (Mazedonien). Im Vordergründe ein deutscher Soldat, der mit der eingeborenen Bevölkerung beim Zerkleinern des Stiatzeupflasiers beschäftigt ist. Die genannten günstigen Ergebnisse der Kriegsernäh rung bilden eine der größten Überraschungen. Wer hätte wohl je vorausahnen können, daß wir mit einem Defizit eines Drittels unserer Nahrungsmitteleinfuhr unseren Be darf derart decken würden, daß eine gefahrvolle Notlage verhütet werden konnte? Es ist von großem In teresse, dieser Frage vom ärztlich-wissen schaftlichen Standpunkte aus näher zu treten. Es ist allgemein be kannt, daß der Haupt- kräger der Kraft und Leistungsfähigkeit das pflanzliche und tierische Eiweiß ist. Während die anderen Nährstoffe, Fette und Kohlehydrate einander in ausgedehntem Maße vertreten können, wäh rend ferner das eine oder das andere ohne jeden Schaden wesent lich vermindert werden kann, ist dagegen die Herabsetzung des Eiwei ßes in unserer Nahrung nur bis zu einem ge wissen Grade möglich, wenn nichtrecht verhäng nisvolle Zustände voll Schwäche und Blutarmut die Folge der Einschrän kung sein sollen. Der springende Punkt hierbei ist demnach die sehr wich tige Frage: Mit wie wenig Eiweiß können wir denn, wenn es die Not uns gebietet, über haupt noch auskommen? Fortsetzung folgt.)