Jlluflricdc Geschichte des Weltkrieges 1914/10. 492 Sir ESmö Howard Ein polnischer Gen. Nieffel (C'nglandj. General. (Frankreich). Polnische Generale und Vertreter der Verbündeten bei der Truppenschau in Posen am 2. März 1919. m j , ■' » h. is WA V y ht:M Polnische Ulaneneskadron vor dem allen Schloß in Posen. 1. General Nomsi (Italien). 2. General Niessel (Frankreich). 3. General Kernan (Amerika). 4. Montagna (Italien). 6. Nonsens (Frankreich). Polnische Artillerie vor den Vertretern der Verbündeten. Rach Bildern in der französischeis Zeitschrift ^L'Ittnstration". in Bayern erstrebte, wo man dabei war, sehr umfassende politische Neu einrichtungen zu schaffen. Auch die Weimarer Neichsversammlung sah sich zu weitgehenden Zugeständnissen an die Forderung der äußersten Linken genötigt, um die dauernde Unruhe in nerhalb der Arbeiterschaft zu dämpfen. So beschäftigte sie sich mit der Ein setzung eines Staatsgerichtshofes zur Aburteilung der Schuldigen am Kriege und an der Niederlage. Sie beriet auch über ein Gesetz zur Bildung einer vorläufigen Reichsmarine. — In der zweiten Märzhälfte trafen einige Schiffe mit deutschen Kämpfern aus dem Orient ein (siehe die Kunst beilage), die einen Augenblick die Er innerung an die überwältigenden Lei stungen der so traurig zusammenge sunkenen deutschen Heeresmacht auf allen Kriegschauplützen Europas,Asiens und Afrikas wachriefen. General v. Lettow-Borbeck, der eben erst zurück gekehrte Verteidiger Deutsch-Ostafri kas, hatte sich inzwischen an die Spitze eines deutschen Freikorps gestellt, das den Schutz des Vaterlandes gegen seine inneren und äußeren Feinde über nehmen sollte. — Außer den Polen hatten als gefähr lichste Feinde Deutschlands immer noch die Bolschewik! zu gelten, die nach der Abwehr ihrer Angriffsbewegung gegen den Westen Kräfte zur Durch führung neuer Unternehmungen sam melten. Während deutsche Truppen mit ihnen erfolgreich in Kurland kämpften (siehe Bild Seite 495), ent warf der Rote Eeneralstab in Moskau auf Drängen Trotzkis einen Plan, wo nach ein Heer von 150 000 Mann im April oder Mai in Kurland einfallen und sich zur Unterstützung der Sparta kisten nach Deutschland durchschlagen sollte (siehe Bild Seite 494). An der Narwa deuteten ebenso wie im Mur- mangebiet bolschewistische Truppen- und Geschützanhäufungen auf neue russische Unternehmungen hin. Daß solche bevorstanden, gmg aus einer Rede hervor, die Trotzki bei der Inter nationalen Kommunistentagung in Moskau hielt, und die er mit den Worten schloß: „Auf zur allgemeinen Zwangsherrschaft des Proletariats durch mitleidlose Anwendung von Feuer und Schwert." — Bedeutete die Tatsache des Gelin gens einer internationalen kommu nistischen Zusammenkunft schon einen Erfolg Lenins, so feierte er kurz nach Beendigung dieser Veranstaltung, an: 22. März, einen weiteren beachtens werten Sieg durch die Ausrufung der Räterepublik Ungarn. An diesem Tage erhielt die Regierung des Grafen Michael Karolyi durch den Oberstleut nant Vir eine Note der Westmächte, die ungeheuerliche Zumutungen an Ungarn enthielt. Während das Land schon im Norden und Süden stark be schnitten worden war, brachte ihm die neue Note eine abermalige Einschrän kung seines Gebietes, und zwar zu gunsten Rumäniens, dessen politisch äußerst rührige Königin soeben in Paris persönlich mitCleinenceauverhandelte, um für ihr Land Vorteile heraus zuschlagen. Die rumänische Besatzungs-