Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18 heftiger Artillerievorbereitung wälzten sich gegen sechs Uhr dreißig morgens englische Sturmmassen, begleitet von leichten Geschützen, gegen die deut schen Stellungen vor. Sofort ein setzendes deutsches Vernichtungsfeuer hatte zur Folge, daß das ganze Unter nehmen zersplitterte und sich in Ein zelkämpfe auflöste. Reihenweise sanken die immer von neuem vorbrechenden Engländer im deutschen Gewehr- und Maschinengewehrfeuer dahin. Die mörderische Wirkung dieser Waffen wurde noch verstärkt durch opfermuti ges Eingreifen der Artillerie, die den Feind aus nächster Nähe mit Feuer überschüttete, wobei sich der Vize- wachtmeister Halbreiter vom 1. Earde- feldartillerie-Regiment besonders aus zeichnete. Südlich von der Straße Ba- paume—Cambrai arbeiteten sich die Engländer bis an die deutschen Linien vor und besetzten nach erbitterten Nah kämpfen die Trümmer des Dorfes Havrincourt. In den westlich und nördlich davon gelegenen Gräben boten die Deutschen dem Feinde Halt. Dieser versuchte durch massenhaften Einsatz von Nahkampfgeschützen hier doch noch in die deutschen Linien einzubrechen. Eine Mörserbatterie des Fußartillerie - regiments Nr. 17 unter Führung des Hauptmanns Zielke schoß aber die englischen Geschütze eines nach dem anderen zusammen und vereitelte im Verein mit der standhaften Infanterie das englische Vorhaben. In den nächsten zwei Tagen wechselten hier Massenstöße der Infanterie mit wuch tigen Feuerüberfällen der gehäuften englischen Batterien ab, um die deutsche Widerstandskraft zu zermürben. Die Engländer erreichten ihr Ziel aber ebensowenig, wie die Franzosen das ihre an den gleichen Tagen mit neuen Erbeutete englische Straßenwalze auf dem Rückzug. Kämpfen zwischen Ailette und Aisne. In dem Raume von Verdun, süd lich von Ornes und an der Straße Verdun—Etain zeigte der Feind ver mehrte Kampflust; seine Vorstöße in diesen Stellen scheiterten jedoch. Die Gesamtlage gestaltete sich nach und nach für die Deutschen wieder günstiger, so dyß um Mitte September die Kämpfe ihrer Vorhuten im Vorfeld der neuen Linien nicht mehr nur auf die Zer splitterung und Schwächurig der feind lichen Streitkräfte gerichtet waren, son- dern auch schon die Kennzeichen von Erkundungsunternehmungen trugen. Auf der ganzen Front von Flandern bis in die Champagne führten sie Überfälle aus, wobei viele Gefangene gemacht wurden. — Deutsche Kolonnen überschreiten den Bahnübergang bei Gouzeaucourk. Die deutscher: Luftstreitlräfte (siehe die Bilder Seite 177 und 184) hat ten sich im Luftkriege trotz ihrer zah lenmäßigen Unterlegenheit im Ver laufe des Monats Auigust in vorbild- ncher Weise bewährt. Es wurden an den deutschen Fronten 592 Flugzeuge wrd 65 Fesselballone abgeschossen. Die Deutschen verloren 86 Fesselballone, was deutlich von der Opferbereitschaft rhrer Ballonführer während des Rück zuges spricht, und 147 Flugzeuge» Von den 147 deutschen Flugzeugen waren 79 dem Feinde in die Hände ge- Räumung des Proviantamtes in Fins. Räumung des von den Deutschen freiwillig aufgegebenen Geländes im Westen. Nach Aufnahmen des Bild- und Ftlm-Amtes.