Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. Illustrierte Kriegsberichte. Die Pioniere der Hochseeflotte. Von R. v. Seelen. „M inensuchdivision?", wurde ich einmal gefragt, „ja, davon habe ich aber noch gar nichts gehört!" Und so wird es vielen in unserem lieben deutschen Vater lande ergehen» vielen, die wohl gar nicht wissen, daß wir Deutsche auch eine, nicht nur eine, nein, mehrere Minensuchdivisio nen haben, daß auch wir gerade auf diesem Gebiet allen anderen Mächten weit voraus sind. Durch jahrelange harte Friedens arbeiten haben sich gerade die Minensuch divisionen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch zu einer Höhe in ihrer Tech nik aufgeschwungen, daß sie wohl von keiner anderen Nation darin übertroffen werden und überhaupt jemals übertroffen werden können. Oberes Bild: Feindlicher Fliegerangriff auf Mannheim: Zerstörtes Wohnhaus. — Mittleres Bild: Feindlicher Fliegerangriff auf Kaiserslautern: Der Hof eines schwer beschädigten Arbeiterwohnhauses. — Unteres Bild: Feindlicher Fliegerangriff auf Lud- wigshasen: Zertrümmertes Wohnhaus. ^Erfolge" feindlicher Fliegerangriffe auf militärisch bedeutungslose Ziele in Westdeutschland. ausgehenden Eisen bahnlinien stärkere englisch-portugiesische Streitkräfte zum An marsch. In der Zeit vom 20. bis zum 27. Juni wollten portu giesische Kompanien die deutschen Vor posten von den Bahn linien vertrieben und auf Villa Esperanza, die Hauptstadt im In nern der Provinz, ab gedrängt haben. Die endgültige Niederwer fung der deutschen Streitkräfte schien demnach immer noch nicht so nahe zu sein, wie es sich die Feinde wünschten, stand doch v. Lettow-Vorbeck, der jetzt 500Kilometer tief in portugiesisches Ge biet eingedrungen war, in dem bestange- bauten Teil Portugiesisch-Ostafrikas, das ihm Gelegenheit zu neuer Versorgung und Aus rüstung bieten konnte. «Fortsetzung folgt.) Was würden wir jetzt im Kriege ohne Minensuchdivisionen machen? Wie würde sich dann der ganze Seekrieg für uns ge stalten? Ich glaube, es würde uns blauen Jungen dann ebenso gehen wie dem stolzen Albion, dem vermeintlichen Beherrscher aller Meere. Unsere großen Schiffe müßten sich ebenso wie jene der Engländer in ihre Schlupfwinkel verkriechen, vor der Gefahr feindlicher Unterseeboote» vor der mindestens ebenso großen Gefahr der Minenfelder, die ja in noch höherem Grade als die Untersee boote den Namen „unsichtbare Feinde" ver dienen. Und wir Deutsche können stolz sein, daß wir auch den Gefahren dieser grausamen Waffe der Neuzeit gewachsen sind. Auch die Russen versuchten in der Ostsee den Handelschiffen den friedlichen Weg durch zahlreiche geschickt angelegte Minensperren abzuschneiden, aber es gelang ihnen nicht. Immer noch, bevor sie den Verlust eines Unserer Schiffe verzeichnen konnten, war un sere tapfere Minensuchdivision zur Stelle und verrichtete ihre harte Arbeit. Mit Taten durst und Opferwil ligkeit bahnte sie den Weg bei Sturm und Schneegestöber» bei klarem Sonnenschein, vom frühen Morgen grauen bis zur späten Abendstunde, wenn die Sonne schon längst hinter dem fernen Horizonte verschwun den war, durch jene verseuchten Gebiete. Und gerade hier aus diesem Arbeitsfelde leistete vor allen Din gen die 2. Minensuch division Erstaunliches und verschaffte sich dadurch Achtung in der ganzen deutschen Flotte. Zeigten sich nicht un sere größeren Schiffe zu jeder Zeit, wenn's