cSkli Foto: Vereenigde Fvtotmreaux, Amsterdam. Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. schaffen. Rings ist der Ort von bewaldeten Anhöhen um geben. Bei dem Dorf tritt der Wald zweimal bis an die Straße heran, die von beiden Seiten unter Feuer gehalten werden kann. Französische Elitetruppen, die 63. Alpen jäger aus Graste sowie das 53. und 60. Linienregiment — frisch von Belfort hergeführt — halten Ort und Waldgürtel besetzt. Ein Reserveleutnant wird mit einer Patrouille, dar unter ich, vom Regiment abgesandt, um die Verbindung mit der angreifenden Division herzustellen und um gleich zeitig dem Brigadekommandeur einige unserer Jäger als Meldereiter zur Verfügung zu stellen. Früh um halb vier Uhr reiten wir von unserem Quartier aus gegen Morsain, den äußersten von uns besetzten Ort. Wir reiten an langen, dunklen Abteilungen Infanterie vorbei — es sind dies Sturmkolonnen, die mit aufgepflanztem Bajonett gegen Chevillecourt vorrücken sollen. hielt es nicht lange an der Stelle; er eilte in dichtein Kugelregen vorwärts, gefolgt von seinem Stabe und meiner Patrouille. Jenseit des Straßengrabens will er Deckung suchen. In dem Augenblick rasseln die Kugeln der Alpenjäger aus den 150 Meter entfernten Häusern nur so auf die Straße. Der General taumelt, durch einen Querschläger am Schenkel verwundet, und wird von uns rasch in Deckung geführt, wo wir einen Notverband an legen und das Bein abschnüren. Meldung auf Meldung kommt von vorne, daß ohne Artillerie gegen die Häuser, von denen jedes in eine kleine Festung verwandelt ist, kein Fortschritt zu erzielen sei. Gleichzeitig kommt auch ein Teil der ... zurück, der vergeblich versucht hat, das Dorf von links her zu umfassen, der dort liegende bewaldete Grund ist durch den anhaltenden Regen in einen unpassierbaren Sumpf verwandelt worden. Endlich hat die Artillerie eine leidliche Stellung erreicht, doch muß, um nicht ins eigene Die deutschen Truppen auf dem Wege von Antwerpen nach Gent und Ostende. Der Übergang über die schmale Brücke in Vilvorde dauerte siebeneinhalb Stunden. Kurz hinter Morsain, in einer offenen Feldscheune, sitzt der Brigadekommandeur, dessen Stab wir uns anschließen. Bald darauf, um fünf Uhr, eröffnen unsere Geschütze das Feuer, und sogleich ist auch das feindliche Gewehrfeuer vernehmbar. Der Stab geht hinter den ersten Kolonnen vor, durch einen engen Waldweg, wo eine weggeräumte Barrikade von hartem Kampfe zeugt, bis etwa zwei Kilo meter von Chevillecourt. Hier hält der Stab auf der Landstraße, indes ein Teil der Patrouille mit den Kämpfen den am Waldesrande in Deckung geht. Der General beordert Maschinengewehre und einen Zug Artillerie nach vorn. In dem Augenblick erhalten wir heftiges Schützen- feuer von der anderen Waldseite her. Da, im rechten Augenblick, erscheint eine frische Kompanie und beginnt mit der Säuberung des Waldes. Als die Meldung eintrifft, daß wieder ein neues Regi ment den Dorfrand erreicht hat, geht es vor gegen einen dicht beim Orte gelegenen Holzstapelplatz, der wenigstens gegen eine Seite leidliche Deckung gewährt. Den General Feuer zu geraten, ein Teil der Sturmkolonnen zurückbeordert werden, was uns ziemliche Verluste verursacht. Schuß auf Schuß senden unsere braven Kanoniere aus ihren zwei Geschützen gegen das Dorf, gegen dessen dicke, vielfach mit Schießscharten versehene Mauern unsere Brigade jetzt von neuem anstürmt. Inzwischen beginnt auch die gegnerische Artillerie zu feuern und einige Brummer schlagen hinter uns nahe bei dem Verbandplatz ein, wo sich die Verwundeten drängen. Zu unserem Glück aber hat es damit sein Be wenden; offenbar mit Rücksicht auf die im Dorf befindlichen Franzosen wird das Feuer nicht fortgesetzt. Jetzt endlich geht auch auf unserem rechten Flügel das 2. Bataillon in günstigerem Gelände vor, was den Ausschlag bringt. Ein Feldwebel dringt mit ein paar Mann in den Keller eines Hauses ein, säubert es und schießt vom Dach aus auf die hinter Hecken und Zäunen in den Gärten liegenden Franzosen. So wird hart um jedes Haus gekämpft — eine bewunderungswürdige Leistung unserer braven thüringischen Reservisten! Unser Oberst setzt sich selbst, das Gewehr in