Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. \ 
und kaum eine Stunde später befan 
den wir uns in Sicherheit an Bord 
eines Torpedobootes. 
den Rückzug — bei allen taktischen Lagen 
boten sich Vorteile, wenn man die 
Befestigungen richtig im Rahmen des 
Ganzen auszunützen verstand. 
Die Festung Luzk selbst besitzt 4 Kilo 
meter von der Stadt entfernt vier be 
tonierte Werke mit Drahthindernissen, 
Festungsglacis, Erabenstreichen, Schul 
terwehren, sturmfreien Gräben und 
sonstigen Errungenschaften neuzeitiger 
Befestigungskunst. Ihre Eürtelung be 
trägt 14,5 Kilometer. Ein Bahnnetz 
sorgt für die Verbindung der drei 
Festungen untereinander und bietet 
die Möglichkeit, überraschend mit Trup 
pen und Munition an einer Stelle zu 
erscheinen, die der Belagerer im Au 
genblick nicht mit derartig vielen zu 
sammengezogenen Truppen zu decken 
imstande ist. Dem Schienenstrang an 
gemessen sind auch die Nachrichten 
mittel der Festungen untereinander 
sehr gut und vielseitig. Eine Militär 
dampfmühle sowie eine große Anzahl 
Magazine sorgen innerhalb der Stadt 
Luzk für die nötige Verproviantierung. 
Ein Barackenlager bietet gute Unter 
kunftsmöglichkeiten für Mannschaften, 
Pferde und Fahrzeuge. 
Je mechr man sich diese großzügige 
Anlage und die besonders durch die Sümpfe der Umgegend 
Die Einnahme der Festung 
Luzk. 
Von Paul Otto Ebe. 
(Hierzu die Kartenskizze Seite 274 und das Bild 
Seite 275.) 
An den oft- und nordostgalizischen 
Kampfplatz schließt sich das Gebiet 
des wolhynischen Festungsdreiecks an. 
Erstmals wird es erwähnt im Tages 
bericht vom 28. August. Schon wenige 
Tage später ist es in der Hand der 
Österreicher und Ungarn. Man darf 
sich nun aber durch die Schnelligkeit 
und anscheinende Leichtigkeit der Ein 
nahme nicht irreführen lassen und an 
einen ziemlich belanglosen, nebensäch 
lichen Eeländegewinn denken. Im 
Gegenteil! Luzk ist die alte Hauptstadt 
von Wolhynien und zählt 20 000 Ein 
wohner, worunter sich 12 000 Juden 
befinden. Sie liegt am Styr, dessen 
Hofphot. C. Eberth, Cassel. 
Am Lingekopf gefangen genommene Franzosen vor der Abführung. 
versuchten, aus unseren Kleidungstücken Segel zu machen, N 
doch auch das half nichts, und wir erkannten, daß wir nur (siehe 
durch einen Zufall gerettet werden könnten. Und dieser da de 
Zufall stellte sich ein. Obwohl wir etwa 15 Kilometer ent- metei 
fernt waren, beinerkte uns der Wachposten eines Küsten- versai 
forts. Wir erhielten optische Signale, daß Hilfe nahe, Aufm 
Sulzern. Lingekopf und Barre 
wärtigt, desto mehr staunt man über den raschen Erfolg der 
österreichisch-ungarischen Einschliehungstruppen. Das altbe- 
Hohrob. Tal gegen Münster. 
Wä/BSB/k 
Ausläufer des Reichsackerkopfs. 
Ampfersbach. 
Stoßweier. 
Zu den Kämpfen am Äekopf und Barrenkopf.