220 Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. ; ^ Hofphot. Eberth, Dassel. Eine von Armrerungstruppen hergestellte Feldbahn, mit der die NruniLion bis in die vordersten Stellungen geführt wird. oder sich unter den Trümmern be graben zu lassen. Keine deutsche Festung hat diese Tage im jetzigen Kriege erleben müssen. Trotzdem ist die Riesen arbeit nicht nutz es gewesen und durfte nicht un- getanbleiben.Die moderne Kriegs kunst hat neue Festungen ent stehen lassen — Feldbefestigun gen. Damit hatte sich auch für die Armierungssol daten ein neues weites Arbeits feld aufgetan. Die Bataillone zogen aus, rückten un seren Heeren nach über die Gren zen,nach Belgien, Frankreich, Ruß land und Polen. Während die.Truppen der vordersten Linie sich im Kämpfen eingruben, entstanden einige Kilo meter weiter rückwärts in aller Ruhe und Heimlichkeit eine zweite und eine dritte Stellung. Der taktische Vorteil liegt auf der Hand: ein etwaiger feindlicher Durchbruch kann ört lich beschränkt und rasch zum Stehen gebracht werden. Auch konnte der Pionierdienst aus der rückwärtigen Arbeitsstätte Nutzen ziehen. Manche Wagenladung Zement, unzählige Bündel Stacheldraht und viele für das sofortige Einbauen schon vorgeschnittene Balken nahmen ihren Weg von dem Arbeitsplatz der zweiten Linie in die vorderste. Doch beobach ten wir die Ar mierungssoldaten selbst bei der Arbeit! Der Aus bau der Stellung schreitet rüstig vorwärts. Mit den langstieligen Schaufeln und Hacken geht die Arbeit bedeutend schneller und müheloser von statten als mit dem kurzen Jn- fanterieschanz- zeug. Ein Trupp fällt Bäume, ein anderer bereitet sie zu für den Bau von Hindernissen, Unterständen und Blockhäusern. Sogar eine ver lassene Schneide mühle im Hinter grund haben sie in Betrieb gesetzt. Mühsamundnicht immer gegen feindliche Granaten gefeit ist die Beförde rung in die vorderste Kampfstellung. Die Wege — be sonders in Polen — bedürfen dauernder Ausbesserungs arbeiten. . Zusammengeschossene Unterkunftsorte werden aufgeräumt und ihre Lebensmittel- und Wasserversorgung sichergestellt. Auch zur Hilfe in den Magazinen, zu Depot- arbeiten beim Pionierpark, zur Anlegung von Flugplätzen und Pferdeställen kann man unsere Armierungssoldaten gut gebrauchen. Man sieht, auch sie tragen an ihrem Teil bei zu den großen Erfolgen unserer Truppen in West und Ost. Phot. Berl. Jllustrat.-Ges. m. b. H. Die von Armrerungstruppen erbaute neue Feldbahn von Belzeg nach Zamosc.