Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 178 einerlei wie's kommt, sitzt. Die fran zösischen Batterien verstummen nach kurzem Gefecht. Wieder pfeifen die Jnfanteriegeschosse über die Batterie hinweg. Wieder sucht die Batterie ihr neues Ziel. Und wieder wirft sie mit wenigen Geschossen die feind lichen Linien. Da fliegen aus der rechten Flanke vom Waldrande her die kupfernen Geschosse in die Bat terie. Die Entfernung ist längst fest gelegt, für alle Fälle. Die Rohre der Geschütze fliegen herum, und Schutz auf Schlitz kracht hinüber und schlägt ein in den feindlichen Schützengraben am Waldrand. „Halblinks Artillerie!" Da zischen auch schon die Schrap nelle des neuen Gegners. Zu kurz. Wieder fliegen die Rohre von vier Geschützen herum. Wieder richten die Kanoniere, legen die Offiziere die Entfernungen fest. Wieder sausen die Geschosse in das neue Ziel. Mit mör derischer Sicherheit. Rach kurzem Gefecht gibt auch der neue Gegner den Kampf auf. Nur von fernher fliegen noch Jnfanteriegeschosse meist hoch über die Köpfe der Artilleristen fort. Endlich können sie eine Weile verpusten, die Braven. Der Haupt mann zählt schnell seine Munition. „Nur noch acht Schutz pro Geschütz werden verfeuert, und nur auf meinen Befehl." Er will sich noch eine kleine Reserve zurückbehalten. Es ist sieben Uhr abends. Noch zwei Stunden, und die Dunkelheit gestattet der Infanterie den Rückzug. Bis dahin müssen sie ausreichen, die achtundvierzig Granaten. Da surrt es über den Köpfen der fünften. „Ver dammt, ein Flieger! Jungens, jetzt können wir uns auf was gefaßt machen. Durchhalten, durchhalten bis zur Dunkelheit!" ruft der Hauptmann seinen Leuten zu. Gegen halb acht Uhr zieht feind liche Artillerie auf, zwei Batterien an der Stratze südöstlich Vauclerc. Sie stehen gut, sind schwer zu fassen. Und schon beginnen sie ihre Grütze aus zutauschen. In wenigen Minuten ist die Batterie überschüttet, von vorne, von der Flanke. Und schon sind die letzten Geschosse verfeuert. Pferde werden in Stücke zerrissen, die Voll treffer einer Granate lassen beim zweiten Geschütz zwei Tote und sechs Verwundete zurück. Alles kriecht hinter die Schilde. „Herr Hauptmann, ich habe noch zwei Granaten, soll ich sie hinein pfeffern?" ruft ein Kanonier dem neben ihm knienden Batteriechef zu. Und als eine kleine Feuerpause ent steht, springen die Kanoniere herzu, und die Geschosse werden hinüber geschickt. „Haltet euch, Leute, ich bin ver wundet!" ruft der Hauptmann plötz lich, als eine Granate mit Zischen und grauem Pulverdampf vor dem Geschütz geplatzt war, bei dem der Batteriechef kniete. Schnell nimmt er sein Verbandpäckchen, schneidet es auf und verbindet sein rechtes Auge. Ein Kanonier schneidet ihm mit einem Messer den Stiefel am linken Schien bein und die Hose auf, durch die das Ein Major (Abfchnittskommandeur) mit Kompanieführer und Adjutant bei der Besichtigung der Stellungen. Säcke werden mit nassem Zement gefüllt. Unterstand für die Mannschaften. Auf dem Hartmannsweiler Kopf.