Schlaf fast ganze 15 Tage! Keine Zeitungen, keine Briefe, die Post bekommen wir seit dem Oktober nicht mehr. Krankheitshalber wegzufahren — daran ist nicht zu denken — Offiziere gibt es wenige, und das Gewissen erlaubt eS nicht. In der Infanterie sind in den Regimentern fünf bis sechs Offiziere statt sechzig. Du verstehst meine Stimmung, und Du entschuldigst solch einen Brief. Behüte Dich Gott. Hindenburg an seine Truppen. In tagelangen schweren Kämpfen haben die mir unterstell¬ ten Armeen die Offensive des an Zahl überlegenen Gegners zum Stehen gebracht. S. M. der Kaiser und König, unser allergnädigster Kriegsherr, hat diesen von mir gemeldeten Erfolg durch nachstehendes Telegramm zu beantworten geruht: „An Generaloberst von Hindenburg. Ihrer energievollen, umsichtigen Führung und der unerschütterlichen, beharrlichen Tapferkeit Ihrer Truppen ist wiederum ein schöner Erfolg beschieden gewesen. In langem, schwerem, aber von Mut und treuer Pflichterfüllung vorwärts getragenem Ringen ha¬ ben Ihre Armeen die Pläne des an Zahl überlegenen Geg¬ ners zum Scheitern gebracht. Für diesen Schutz der Ostgrenze des Reiches gebührt Ihnen der volle Dank des Vaterlandes. Meiner höchsten Anerkennung und meinem kaiserlichen Dank, die Sie erneut mit meinen Grüßen Ihren Truppen ausspre¬ chen wollen, will ich dadurch Ausdruck geben, daß ich Sie zum Generalfeldmarfchall befördere. Gott schenke Ihnen und Ihren sieggewohnten Truppen weitere Erfolge. Wilhelm I. R." Ich bin stolz darauf, diesen höchsten militärischen Dienst¬ grad an der Spitze solcher Truppen erreicht zu haben, Eure 240