meines Eisernen Kreuzes gratulierte er mir so herzlich mit beiden Händen und sagte, als er meinen Ring sah: „Na, da wird sich der Schatz aber freuen!" Ich antwortete nur: „Sicher, Herr Major." Er hakte so oft Mannschaften unter den Arm und ging auch mit mir so oft auf und ab; jeden Tag erzählte er uns die Neuigkeiten. Beim Sturm halte er Patronen umgehängt und rief immer nur: „Iungens, braucht ihr Patronen, kommt alle zu mir, immer wieder vorwärts, Jungenö!" — Jetzt liegt er an einem Schulhause im Garten. Es jammert jeder von uns um den alten, braven Herrn. Er möge sanft die Heldenruhe finden. Wenn er den Erfolg überlebt hätte, ich glaube, er hätte uns alle umarmt. Einen besonders erhebenden Anblick konnten wir gestern erleben. Als wir zur Besetzung unserer jetzigen Stellung vor¬ rückten, begegnete uns unser Divisionskommandeur, Exzel¬ lenz von König. Er ließ unser Bataillon halten und sprach uns, nachdem er uns begrüßt hatte, folgend an: „Ich nehme bei diesem Zusammentreffen Gelegenheit, euch, ihr lieben, alten, braven Landwehrleute, meinen herz¬ lichsten Dank auszusprechen für die Art, in welcher ihr euch geschlagen habt. Ihr habt unserem lieben Vatcrlande einen unschätzbaren Dienst erwiesen, daß ihr den Feind in und über die Weichsel getrieben habt; ich danke euch herzlich da¬ für. Euren gefallenen Kameraden habe ich die schönsten Ruheplätze ausgesucht, dort unter den Eichen und den sonst schön gelegenen Plätzen. Ich wünsche euch weiter gute Er¬ folge. Nun geht mit Gott an die euch angewiesenen Plätze. Adieu, Kameraden." Es war ein feierlicher Moment, bei dem wohl allen, auch der Exzellenz, die Augen feucht wurden. Für uns waren diese Worte Gottesdienst. 80