schitz schweift unser Auge, hinter dem die lichte Felsmauer der Steiner Alpen aufragt. Nun fällt die Bahn rasch ab, durchfährt einen Tunnel und dringt in die Schlucht des Rothweinbaches ein, der von den Nordabhängen der Triglav-Gruppe herabkommt. Die enge, wildromantische Klamm wird auf einer 30 m hohen gewölbten Brücke über¬ quert, und gleich darauf schlüpft der Zug in den 1178 m langen Rothweintunnel. Rasch geschaut! denn eine Über¬ raschung folgt nun der andern. Nach kurzer Fahrt durch die Haltestelle Buchheim-Rothweinklamm geht es an der Kirche von Retschitz vorbei; vor uns erscheinen wieder dieselben Berge, rechts auf steilem Felsen das alte, seiner¬ zeit uneinnehmbare SchloßVeldes, das von Kaiser Heinrich dem Heiligen herrühren soll. Und nun plötzlich hinter einer Biegung die Perle der ganzen Gegend, der idyllische Velde s- see mit der auf einer Insel mitten im See malerisch gelegenen Wallfahrtskirche Maria am See, in der das sagenhafte Wünschelglöcklein hängt, das aber noch heute von vielen geläutet wird, welche die Erfüllung eines Wunsches ersehnen. „ . . . . tönt das Glöcklein immer, Tönt zu allen Tageszeiten, Denn die Wünsche schlummern nimmer, Pilgern ruhlos in die Weiten. Bald wie Sehnsucht, bald wie Klagen Kommt der Glockenton gezogen, Jetzt ein schüchtern, stockend Fragen, Jetzt der Hoffnung voll’res Wogen.“ (Raditsch, „Veldes“.) Bei der Ausfahrt aus der Station Veldes rasch noch einen Blick auf das selten schöne Landschaftsbild geworfen, und schon verschlingt uns die Nacht des 183 m langen Veldes¬ se ertunnels, dann folgen rasch der 506 m lange Sattel¬ wegtunnel und der 250 m lange Vellacher Tunnel. Nun schnell links einen Rückblick: noch einmal grüßt uns der smaragdgrüne See, von dunkelgrünem Bergwald umrahmt/ Mit schwachem Gefälle abwärtsfahrend, kreuzen wir die Reichsstraße Villach—Görz und erreichen bald darauf, vor 68