14 Beim Kostenvoranschlag für das vorliegende Beispiel wurden zur genauen Feststelllung des Anteiles, der dabei auf Materialpreise, Normal- und Siedlerlöhne sowie aus Arbeiten entfällt, die unbe dingt von Spezialarbeitern ausgeführt werden müssen (Externes), diese Preise in Rubriken getrennt ausgestellt, wie dies in beiliegen der Tabelle I zusammengestellt ist. Dieses Berechnungsbeispiel wurde erstellt unter der Annahme, daß sich, unter den Siedlern ein Zimmermann, ein Maurer und die nötigen Hilfsarbeiter befinden, welche zu Siedlerlöhnen arbeiten, während die übrigen Arbeiten (Externes) zu Normallöhnen von Nichtsiedlern geleistet werden. Zu addieren sind Kolonne 1, 3 und 4, Kolonne 2 ist nur als Vergleichsbasis zu werten. Es ergibt sich somit für Materialanschaffung und für externe Arbeiten ein erforderliches Barkapital von 3912 8. Die Gesamtkosten unter der Annahme der vorerwähnten fünfzig prozentigen Siedlerlöhne ergeben den Betrag von 4784 8. Wenn man nun den Betrag, den jeder Siedler durch eigene Mitarbeit dabei erspart, gering gerechnet mit 200 bis 300 8 in Ab zug bringt, so gibt dies eine aufgerundete Gesamtbausumme von 4500 8. Dieser Betrag ist der Sicherheit halber hoch angesetzt, in Wirklichkeit wird der Durchschnittsstedler schon mit weniger das Auslangen finden, zumal er ja, wenn er schon kein gelernter Bau arbeiter, ist, durch Mithilfe beim Ausheben der Baugrube, bei der Mörtelbereitung usw. einiges erarbeiten kann. Was den Lohnanteil der einzelnen Bauarbeiter betrifft, so ent fallen beispielsweise pro Haus auf den Maurer .... 316 8 50 g auf den Zimmermann . . . 344 „ 40 „ auf den Hilfsarbeiter . . . 317 „ 45 „ Man sieht, daß sich diese .Anteile ungefähr die Waage halten. Ferner kann man daraus errechnen, daß sich zum Beispiel ein Zim mermann bei 14 Häusern, inklusive des eigenen, schon die vollen Baukosten für sein Eigenhaus erarbeiten kann. Aus dem Vergleich der Kosten ist schließlich auch ersichtlich, daß durch die Mitarbeit der Siedler zu herabgesetzten Löhnen der Betrag von 1200 8 gegenüber den Normallöhnen erspart wird, das sind rund 20 Prozent der Normalbaukosten. 4. Die Geldbeschaffung. Es ist klar, daß wohl keiner der Siedler den erforderlichen Be trag -von 4500 8 bar zur Verfügung hat. Es muß daher getrachtet werden, entweder überhaupt ohne Anfangskapital oder zumindest mit einer Anzahlung von 10 Prozent der Bausumme zu einem Dar lehen zu gelangen, das im Laufe von 20 bis 25 Jahren aus einem Teil des Gartenertrages abgezahlt werden kann. In Deutschland wurden für diesen Zweck billige Darlehen vom Staate aus zur Ver fügung gestellt, die es dem Siedler ermöglichen, ohne jede Barmit tel mit dem Bau seiner Heimstätte zu beginnen. Ob in Oesterreich diesbezüglich in absehbarer Zeit etwas zu erwarten ist, ist fraglich,