50 ZurVeranschaüliöÜun'g desBétriebsumfanges in den Jahren 1903 bis 1905 mögen noch fol¬ gende Ziffern Platz linden: 1903 11)04 1905 Erzeugung Metrische Zentner Rauchtabake.... 6.180 6.311 5.7d9 Gespunste. 5.688 5.878 5.665 Zigarren 1.625 1.536 1.578 Zigaretten 887 893 935 Summe. . . .14.380 14.618 13.937 Die jährliche Kolistoffverarbeitung nähert sich dem Aufwände von 15.000 q. Die be¬ nötigten 'Rohstoffe Inländer und Ausländer Herkunft wurden bis zum Zeitpunkte der Er¬ öffnung des Schienenweges (1859) meistens auf dem Innstrome zugeführt; da entfaltete sich an der Fabrikslände stets ein buntbewegtes Bild, wenn die »Tabak-Plätten« aus Tiefungärn, durch den Schiffzug von 20 bis 30 Pferden strom¬ aufwärts befördert, zur Zeit des hohen Wasser¬ standes anlangten. Zufuhr und Versand wird seither durch Vermittlung der Bahnanstalt abgewickelt; von dem einst lebhaften Achsen verkehr ist nur noch die wegen der Entlegenheit des Bahnhofes not¬ wendige Zu- und Abstreifung der Frachtgüter übrig geblieben. IV. Maschinen-Betrieb. Der Wert der Maschinen und Werk Vor¬ richtungen bei der Fabrik Schwaz betrug im Jahre 1904 153.530 K oder nach Abzug der Tilgungsquoten 74.240 K. Diese Ziffer ist umso bemerkenswerter, als die verfügbare Lahnbach- Wasserkraft nicht sehr ergiebig ist und letztere erst verhältnismäßig spät durch Dampf kraft und elektrische Energie ergänzt wurde. Bei der Einlösung der privatindustriellen Betriebe in Tirol (1828) und in Ungarn (1851) zeigte sich augenscheinlich, daß die Tabak¬ erzeugung eigentlich nur ein sehr bescheidenes Inventar an Werkgeräten unumgänglich nötig hatte und maschineller, motorisch betriebener Hilfsmittel gänzlich antraten konnte; nur die Schnupftabak- und Gespunstfabrikation scheint größere, maschinelle Anlagen zu erheischen. Aus diesem Gesichtspunkte muß die langsame Entwicklung der maschinellen Betriebsformen bei der Fabrik in Schwaz beurteilt werden. Die Ausnützung der Lahnbach-Wasserkraft hat ziemlich spät begonnen; das 1837 erörterte Projekt der Aufstellung von zwei ober- schlächtigen Wasserrädern für den Betrieb der Schnupf- und Rauchtabakfabrikation kam nicht zur Ausführung. Zum 16. Dezember 1845 wird erst eine Übereinkunft zwischen der Ortsgemeinde und der Fabrik betreffend die Erhaltung und Benützung des Lahnbachgerinnes verzeichnet. Der Vorrang der Fabrik im Lahnbach-Wasser¬ rechte war von der Ortsgemeinde bereits am 6. Oktober 1842 in einer Rechtsverwahrung urkundlich festgestellt worden, als die P. P. Franziskaner ein kleines Wasserrecht zum Be¬ triebe ihrer Hausweberei käuflich an sich gebracht hatten. In dieser Verwahrung heißt es: »Wenn die Fabrik aber den Ableitungsplatz oder das Wasser selbst zum Gebrauche nötig haben sollte, sind die P. P. Franziskaner ge¬ bunden, hie von zurückzutreten«. Der Kreis der Nutznießer von Laimbach- Wasserrechten beschränkt sich seit 1836 auf wenige Interessenten, unter diesen die Stadt¬ gemeinde, welche sich bei Erbohrung der Brunnen- Quellstollen im Ursprungsgebiete des Lalin- baches verbindlich machte, obige Parteien für einen hiedurch etwa entstandenen Entgang an Wasserzufuhr durch einen gleichwertigen Ersatz an elektrischer Energie zu entschädigen. Die Fabrikation war in Schwaz bis zum Jahre 1856 durchwegs für den Handbetrieb eingerichtet, dessen Unvollkommenheit durch das hiebei verwendete Inventar hinreichend ge¬ kennzeichnet ist; ein großer Teil der Werk¬ geräte war nach Modellen angefertigt, deren Vorbilder bei der Landwirtschaft und bei an¬ deren Gewerben in Anwendung standen. Die Erstarkung der Tabakindustrie prägte sich seit 1850 zunächst dadurch aus, daß endlich für den Handbetrieb selbständige maschinelle Geräte in Gebrauch kamen (Streiftische, Wickel- und Bündelmaschinen, Puppenpressen u. dgl.) ;