378 — alles das sind sicherlich keinerlei Beweise von höherer Kraft, die nur das Wahre will und Gute schafft in der Menschenwelt. Daß man sich von seiten der solchergestalt geistig und moralisch ver- wandten Alliierten in dieser Kriegstragödie auch noch der abscheulichsten Lügerei bedient, ist nicht zu verwundern, so daß es sich auch noch um einen „Feldzug der Lüge" handelt, wobei die ganze Welt mit allen Formen von falschen und gefälschten Kriegsnachrichten, mit den verworfensten Verleumdungen über Deutschland und den ehrlosesten Entstellungen der Tatsachen überschüttet wird. In Amerika hat man daher längst die Absicht gemerkt und der Stimmung darüber Ausdruck verliehen in dem englischen Wortspiel: Allies, all lies. (Allies, die Alliierten, all lies, alles Lügen.) Eine gute Sache kann und darf sich keinerlei fragwürdiger Mittel bedienen. Der ehrliche Kämpfer verabscheut die Lüge, die nur dem Verworfenen als Waffe dient. „Gedrängt in fürchter- liche Enge — sucht in der Lüge er sein Heil". Solchergestalt sehen wir, daß der Krieg eine Art Völkerspiegel ist, in dem sich das Bild der inneren und äußeren Werte und Unwerte der Menschheit zeigt. Es kommen dabei Dinge zum Vorschein, die bisher nur unter einer dünnen Schicht von Kulturfirnis notdürftig verdeckt lagen. Unmittelbar nach Ausbruch des Kampfes der Völker Europas hatten überall in den Vereinigten Staaten die englisch-französisch-russischen Lügen durch die englisch-amerikanische Presse Eingang gefunden und drohten mit ihrem Gift den klaren Blick und die freie Urteilskraft der mangelhaft unterrichteten Durchschnittsleser zu trüben. Da galt es, den nicht deutschsprechenden Teil der Bevölkerung über die wahre Sachlage und eigentlichen Ursachen des Krieges von deutscher Seite aus aufzuklären. Bald fühlte der denkende Amerikaner englischer Zunge, daß die englischen Zeitungsberichte in ihrer Uebertreibung einen entschieden einseitigen und zielbewußten Zweck verfolgen. Da unsere dentsch-amerikanische Presse sich auf die der deutschen Sprache mächtigen Amerikaner beschränken mußte, so wurden allenthalben Vorträge in der Landessprache für das allgemeine Publikum gehalten, wobei Professoren der Staatsuniversitäten und anderweitige gut unterrichtete Männer sich als vortreffliche Freunde der guten Sache bewährten und viel dazu beitrugen, den Amerikanern das ganze abscheuliche Ränkespiel der Preßmeute Englands, Rußlands, und Frankreichs klar zu machen. Man muß eben nicht vergessen, daß auch englisches Groß- kapital in Amerika keine unbedeutende Rolle spielt, und es versteht seinen Ein- fluß auf die öffentliche Meinung durch die Presse auszuüben. Als dann England den in Amerika nicht sehr beliebten kleinen Gerngroß Japan, diesen verschmitzten asiatischen Halbbarbaren, auf das arg bedrängte Deutschland hetzte, da stutzte man und wurde bedenklich ob dieses Vorgehens des „perfiden Albion". Allgemach wurde dann in der englischen Presse des Landes ein anderer Ton angeschlagen, der immer deutlicher zuungunsten der Herren von der unheiligen Allianz ausfällt. Besonders seitdem die in eng- lischer Sprache von fähigen dentsch-amerikanischen Journalisten herausgegebene Zeitschrist Fatherlaud in New Jork ihr Erscheinen begann und es versteht,