Irr einem Jahre...! Der Tag, an dem ich von den Kärntner Sperren wieder ins Tal gekommen war, dieser 28. Juli, war der Jahrestag der Kriegserklärung Oster- reich--Ungarns an Serbien. In der kleinen Dorfkirche fand ein feierliches Totenamt statt. Der Loten, deren wir an diesem Tage zu gedenken haben, sind unzählige, und es ist unser Glück, daß unsere Trauer rein sein darf von Selbstanklagen und Vorwürfen. Sonst müßten uns Tage, wie dieser, zerbrechen, anstatt uns fester und stärker zu machen. Ein schwarzer Sarg stand in der Mitte der Kirche, mit schwarzer Decke verhüllt und von hohen Kerzen still umgeben. Ungeübte Stimmen sangen vom Chor das „dies irae, dies illa“, der Priester vor dem Altar drehte sich schwarz im Hellen Sonnenlicht. Der Kommandierende General dieses Abschnittes war da, sein Stab, die ersten Männer des kleinen Ortes, viele Sol daten und viele Frauen. Man sah außer den Soldaten keine Männer zwischen Sechzehn und Fünfzig. Die sind alle draußen, alle, die gesunde Augen und Hände haben, und sie halten an den Kärntner Sperren Wacht ,gegen die „Walischen". Und doch waren 2’ 35