Die idealistische Grundansicht. 205 nämlich der kantischen Vernunftkritik; Fichte habe geglaubt, daß er den großen Kant übertreffe, wenn er ihn überbiete? Der dogmatische Realismus, indem er von dem Objecte als dem Urgründe aller Dinge ausgeht, sucht dieses sein Princip in jeder der vier Gestaltungen des Satzes vom Grunde zu fassen und darzustellen: 1. als Materie und zwar als Element, wie in der altionischen Philo sophie (Thales), oder als Atom, wie bei Demokrit, Epikur, Bruno; 2. als Grund des Seins in der Zeit, d. h. als Zahl, wie die pytha goreische und die chinesische Philosophie im P-king gewollt; 3. als den Begriff des beharrlichen Seins oder der Substanz, wie die Eleaten und Spinoza behaupten; 4. als Weltmotiv oder Weltzweck, den der gött liche Wille selbst setzt und in seiner Schöpfung aus Nichts ausführt, wie die Scholastiker lehren. 2 Nun werden die Grundfehler dieser beiden Richtungen nicht etwa dadurch vermieden, daß man sie vereinigt und die Einheit oder Iden tität von Subject und Object, „das Absolute", wie es heißt, zum Princip der Philosophie und zum Urgründe aller Dinge macht, wie die sogenannte Jdentitätsphilosophie in Schelling versucht hat. Dieselbe zerfällt in den „transscendentalen Idealismus" und „die Natur philosophie" : jene will nach Fichteschem Vorbilde darthun, wie aus dem Subject das Object, diese dagegen, wie aus dem Object das Subject hervorgeht; und so vereinigt das Jdentitätsshstem den Grundfehler des Idealismus mit dem des Realismus? 3. Der Materialismus. Wie verschieden die Richtungen und Arten des dogmatischen Realismus sind und sein mögen, so besteht seine einfachste und folge richtigste Ausführung in einem System, welches seinen Ausgangspunkt in der Vorstellung der Außenwelt, der äußeren Objecte, d. h. der Körper oder der Materie nimmt und den Stufengang derselben bis zum erkennenden Subjecte verfolgt: sein Thema ist der Entwicklungs gang der Natur von der Materie in der Gestalt des Grundstoffs oder der Grundstoffe durch die Bildungsformen der unorganischen und organischen Welt bis hinauf zum menschlichen Organismus und der aus ihm erzeugten Vorstellung der Welt. Demnach erscheint das vor- - Ebendas. § 7. S. 37—40. — 2 Ebendas. § 7. S. 31 ff. — 3 Ebendas. §7. S. 30 ff.