Vorbereitung, um so sicherer das Gelingen. Zielbewußtsein und Kraftentschlofsenheit setzen Türken und Deutsche hinter dieses Werk. Geduld und Zuversicht wird auch nötig werden. Im Krieg gegen England, gegen Rußland und gegen Frankreich muß die Türkei siegen, wie es Deutschland muß: auch die Türkei kämpft um Sein oder Nichtsein. Ein Sieg des Dreiverbandes würde das Ende der Türkei be¬ deuten; ein Sieg des neuen Dreibundes muß die Zukunft der Türkei sichern. Die Türkei muß und will gewinnen — nicht etwa wieder eine europäische Provinz (über deren gefährliche Last denken die türkischen Staatsmänner heute etwa so, wie ich es vorn angedeutet habe), aber eine asiatische Stärkung, insbesondere gegen Rußland hin, durch Zuwachs von moham¬ medanischem Gebiet im Kaukasus und am Schwarzen Meer, auch gegen England hin, durch Wiedereroberung von Ägypten. Ein siegreicher Krieg kann der Türkei die politische Autorität der Vormacht des Islam wiederbringen: nach Asien hinein und nach Afrika hinüber, als eine Art mohammedanisches Preußen für die islamischen Nachbarstaaten, die im Heiligen Krieg heute sich ihr anschließen. Der siegreiche Krieg sichert der Türkei ein Sedan nach einem Jena, und es ist kein äußer¬ licher Vergleich nur, wenn z. B. Enver Pascha immer wieder an Preußen-Deutschlands Prüfung und Wiedergeburt 1806 und 1813 anknüpft und für die Türkei eine ähnliche innere und äußere Aufrichtung erstrebt: „Das Vaterland soll wieder er¬ stehen!" Was das heißt, das kann in seinem vollen Amfang nur der sich vorstellen, der da weiß, daß das Wort und der Begriff „Vaterland" eine ganze Generation hindurch in der Türkei verboten war — vom alten Sultan Abd ul Hamid: L'etat c’est moi — „das Vaterland bin ich!" Wer das durch¬ denkt und durchfühlt, der wird es auch verstehen, warum im türkischen Volke das vaterländische Gemeinschaftsgefühl ab¬ gestorben schien, warum es sich nicht betätigen konnte (auch im 28