14 — Tableau. (Nach dem Gemälde von Pauwels. Siehe Bild am Umschlag.) Der Vorhang ist noch nicht erhoben; ein Flügelhorn bläst leise eine Strophe der Melodie: Morgenrot. Wo ein Flügelhorn fehlt, kann ein Klavier die Musik besorgen. Dann wird leise von einem Chor gesungen die erste Strophe: Morgenrot, Morgenrot, Leuchtest mir zum frühen Tod. Bald wird die Trompete blasen, Dann muß ich mein Leben lassen Ich und mancher Kamerad. Sodann folgt eine Deklamation: Geh' ein zur Ruh'! Zu Tod getroffen, wie ein Baum vom Blitz gefällt, Liegt auf der blutigen Walstatt dort ein junger Held, „Gebt mir zu trinken!" seufzt er, „soll ich hier verderben? Einsam, verschmachtend, ohne Hilfe sterben? O Mutter, Mutter, komm'!" und eine Träne bricht Vom Aug' hervor und netzt sein blasses Angesicht. O hörte es daheim die Mutter, die so weit, Es bräche ihr das Herz, vor namenlosem Leid. „So hilf mir du, Maria!" haucht des Aermsten Mund: „Bitt' für mich armen Sünder,jetzt in der letzten Stund'!" Die Gottesmutter hat des Kriegers Fleh'n vernommen Und auf ihr Bitten ist ihr liebster Sohn gekommen. Im weißen Kleid, am Haupt die Dornenkron' Neigt sich zum Sterbenden Mariens Sohn. Der Krieger lächelt selig: „Jesus, bist es du?" Als Antwort tönt es leis': „Geh' ein zur Ruh'! Du stirbst den Heldentod fürs Vaterland,