Naturgebietes nicht achtlos vorübergegangen werden? Gegen Süden und Osten durch Gebirgsketten abgesperrt, durch die Mvrawa, dre wichtigste Flußader des Landes, dem Stromge¬ biete der Donau einverleibt, schaut Serbien mit offenen Augen m die ländlichen Reize nachbarlicher, stolzer Größe und verlangt mit begreiflicher Sehnsucht seinen Anteil an dieser Größe, die m seiner unmittelbaren Nähe wenigstens, von seinem eigenen, chm entfremdeten Volkstum aufrecht erhalten wird. In dieser Frage würde vielleicht eine billige Anerkennung gemäßigter Ansprüche eines unruhig nach Befriedigung seiner programma¬ tischen Wünsche lechzenden Nationalitätenprinzips geeignet sein, em von unvergänglicher Dankbarkeit befestigtes Treue- verhältnis anzubahnen, das dem Szepter des Hauses Österreich oder des Hauses Habsburg-Lothringen, wenn man es so nennen will, warmherzige Bürgschaften einer ungestört segensvollen Wirksamkeit zu sichern vermöchte. Anders scheinen die Dinge in der polnischen Frage zu liegen, von deren Lösung, insbesondere was Galizien betrifft, wo sich die Monarchie um keinen Preis ein zweites Venetien um den Hals legen darf, je nach dem Verständnisse für Veräste¬ lungen zukunftsmöglicher Entwicklung eine wohl- oder nach¬ tuende Rückwirkung.,dieses vorsichtig ans Licht zu hebenden Staatsgebildes auf Österreich-Ungarn ihren Ausgang nehmen Aber wie immer auch die Würfel fallen mögen und, wenn auch gemäß umsichtiger Erwägungen, die sich dem hier eingeschlagenen Gedankengange nicht zu erkennen geben, — das sichtbarste Zeichen des Sieges gibt sich in der eisernen Faust zu erkennen, die diese und noch etliche andere Würfel entscheidend umklammert hält. Es ist die Faust an der Donau und am Rhein. Aber was die Hauptsache ist: Wir haben nicht umsonst gelitten, geblutet und begraben. Tausende von Existenzen sind aus ihrer Bahn geworfen, Invalide wanken in ihre ruhm- ß^ronte, dürftige Zukunft, blühendster Menschenfrühling, fruchterelfster Menschensommer verwelken im Dunkel aufge¬ worfener Hügel, aber derselbe Boden, dem soviel sehnsüchtige Liebe in die Tiefe folgt, trägt unversehrt ein heißgeliebtes -Vaterland, das so viel Liebes verschlungen hat und kostbarer geworden ist denn je. Und so ist bis in die ärmste Hütte dem Schmerze und der Not die Stimme stolzen Gemeinsinnes gefolgt, der es erfaßt hat, was uns bevorstand, uns gelehrt hat, wie es abzuwenden ist, und, wenn der Friede ins Land ziehen 35