2 Jnntal schauenden Klosterkirche liegt eine Reihe von Quellteichen und für den Pflanzenfreund besuchend werter Moore, in denen man nocb weglos durch Erlen- dickichte und hohe Schilfbestände — Reste der alten Klosterprül — streifen kann. Von den dunklen Wassern steigen herrliche Buchenwälder an den Nieder terrassenhängen hinan, so daß man von den feuchten Niederungen aus meint, die alte Stiftskirche stünde inmitten eines Laubwaldes. Das ganze Kloster thront nämlich auf einer Hochfläche, die mit steilen Abfällen zum alten Inn- bzw. Enknachtale abbricht. Diese wehrhafte Lage verstärken noch Mauern, die in ansehnlicher Ausdehnung erhalten, dem ganzen Bau werk von der Westseite her einen sehr mach tg er bietenden Ausdruck verleihen. Ein großes Stück der Hochfläche nimmt heute der Dorssriedhos ein. Treten wir an den Rand dieses Gottesackers, dorthin, wo in den Umfriedungsmauern breite Scharten eine Aus schau auf das Jnntal gestatten, dann liegt ein reiches und sonniges Land vor unseren Augen. Ueber die untere „Hofmark" Ranshofen schweift der Blick zu den Jnnauen und nach dem mächtigen Turme von St. Stephan, der mit dem alten Festungsstädtchen Braunau die Niederungen des Jnntales beherrscht. Besonders eindrucksvoll gibt sich das unterbayrische Hügelland, dessen Steilhänge ein dichtes Waldkleid überzieht. Zu seinen Füßen sonnen sich die Kirchen alter Pfarrdörfer wie Kirchdorf, Julbach, Kirchberg und Erlach. Nur die große Siedlungsanlage des stark emporblühenden Simbach bringt etwas Unruhe in das sonst so friedliche Bauernland. Noch stiller wird das ganze Landschaftsbild an manchen Vorabenden des späten Herbstes, wenn breite Nebelschwaden über dem Jnntale lagern und sich nur die bayrischen Waldberge in der Abendsonne baden. In solchen Stunden glaubt man eine Landschaft zu schauen, welche das längst entschwundene „Einst" noch einmal vor unseren Blicken erstehen läßt. Die Stiftskirche zum hl Pankratius Tie Stiftskirche, welche seit der Auflösung des Klosters der Augustinerchorherren am 26. Oktober