112 sandte sie ihnen noch de» ersten nach und schloß das Tor ab. Und der Bauer mußte wieder in der Kammer schlafen zur Strafe dafür, daß er die Kameraden auf die Frau gehetzt hatte. Es wurmte ihn sehr, daß er sein Weib nicht nach Herzenslust durchprügeln konnte. Ins Gasthaus ging er nicht mehr, er fürchtete den Spott der Leute und so grämte er sich zu Hause weiter, bis er vor Gram starb. Kathi erbte das Gut und wählte einen Mann nach ihrem Geschmack. — Wer kann wissen, wo der liebe Gott das Glück für einen bereit hält? — — 3tc$tung vor giftigen <5c$ftmtninen! Bei der im Hochsommer- eintretenden Pilzzeit dürfte wieder¬ holtes Warnen vor dem Genusse von Giftpilzen und eine Beschrei¬ bung der Schädlinge unerfahrenen Pilzsuchern erwünscht sein. Einer der giftigsten ist der Fliegenpilz, der an seinem hoch¬ roten, mit weißen Punkten übersäten Hut leicht kenntlich ist. Er fühlt sich klebrig an und das Innere des Stieles ist mit spinnweb¬ artigem Mark gefüllt. Ein in Buchenwäldern häufig vorkommender Giftpilz ist der Pantherschwamm, der dem Fliegenpilz sehr ähnelt,' nur ist die Fär¬ bung des Hutes ein wenig dunkler. Unter Birken wächst oft häufig der Birkenreizker, der nicht mit dem eßbaren Eierschwamm zu verwechseln ist,' doch kann man ihn durch seinen behaarten Rand leicht erkennen. Einer der genießbaren Spitzmorchel ähnlicher Giftpilz ist die Gift- und Steinmorchel, die sich im Anfangsstadium in einer schmut¬ zig-gelben Hülle befindet und durch ihren widerlichen Geruch leicht erkenntlich ist. Der Saupilz oder Hexenschwamm, der dem Steinpilz ähnelt, ist daran zu erkennen, daß er beim Durchschneiden blau anläuft. Der Speiteusel mit seinem roten, gelben oder auch glänzend weißen Hute, ist mit einem ablösbaren, schleimigen Häutchen über¬ zogen und schwer erkennbar. Ein außerordentlich giftiger Schwamm ist ferner der Knol- lenHIätterschwamm, der an giftiger Wirkung dem FliegenPilz gleich¬ kommt. Er ist darum sehr gefährlich, weil man ihn in jungem Zu¬ stande leicht mit dem Champion verwechseln kann. Seine Kennzei¬ chen sind sein oben hohler und unten dicker Stiel. Der Schweselkopf, ein namentlich an Baumstämmen in Bü¬ scheln wachsender Giftpilz, ist durch seine schwefelgelbe Farbe kenntlich. Endlich ist noch der Satanspilz mit seinem dicken roten Schaft zu erwähnen, der namentlich in Laubwäldern und auf Bergwiesen wächst. Er fühlt sich klebrig an und sein schmutzig-gelber Hut ist pol¬ sterförmig gewölbt. Ueberhaupt zeichnen sich die Giftpilze durch ihre lebhafteren Farben vor den eßbaren Pilzen aus. Bei Vergistungsfällen durch Giftpilze sind schleunigst Brech¬ mittel anzuwenden!