nponnnnnnonngnnonannnnnnnnnnn □ Christkindl Eine heimatliche Sage von Linus Kefer Es ist ein Sommer, wie seit vielen Jahren keiner war. Nur die Ältesten der Gemeinde wissen von einem Jahr zu erzählen, das ebenso gesegnet war wie dieses. Das Gras der fetten, saftigen Wiesen schießt üppiger als sonst aus dem feuchten Grund und der Weizen steht hoch im Halm und wogt in schwerer Fülle sonngebräunt der Reife entgegen. In drük- kender Last hängen die Obstbäume voll mit rotbackigen Äpfeln und süßen, gelben Birnen und die sonnigen Bubenschädel, wie die Ge sichter der fröhlichen Dirnlein, die sich daran gütlich tun, sehen aus wie die geratensten Sommerfrüchte. Die Höfe der Bauern liegen weit aus einander und vereinzelt, rings umgeben von ihren Feldern und Wiesen. Und dazwischen dunkeln alte, kühle Waldungen. Von der grauen Eisenstadt läuft ein schmales, steiniges Bauernsträßlein fast eine halbe Stunde durch Föhren und Fichtenbestände landauswärts, vorüber am Gehöft des Teufelbauers. Der Bauer steht unterm Scheunentor und blinzelt dem Straßlein nach, das in der Mittagssonne seine steinerne Seele erwärmt. Von irgendwo hört er das Summen der Immen. Der Himmel spannt sich in tiefer Bläue über dem Sommer tag. Kein Weißes Segel ist zu sehen. Kaum, daß sich ein Lufthauch rührt. Er sinnt über mancherlei nach. So ein Jahr! Wenn sein Weib noch lebte, die Liese! Dann wäre es gut. — — Aber es ist keine Zeit, darüber zu grübeln. Er muß wieder hinaus auf die Felder zur Erntearbeit. Sein Hof ist der reichste und größte stundenweit. Aber er arbeitet und schindet, daß kein Halm, kein Blatt verloren geht. Die Leute sagen sich: das ist ein Kluger! Aber gelegentlich tuscheln sie sich etwas zu wie: den frißt auch noch einmal der Geiz. Er weiß es längst, was sie über ihn reden, aber es schert ihn wenig. Je mehr sie reden,Lesto mehr wird er wuchern. Der Nach mittag liegt glühend über der Landschaft. Lerchen steigen trillernd ins Blaue und bunte Falter gaukeln von Blume zu Blume. Goldige Käfer klettern über Blüten und Gräser und winzige Fliegen und Mücken singen in hohen Tönen. Hundert Grillen konzertieren ohne Unterlaß und schwängern die Luft mit mono tonem Laut. Alles scheint wie in einem seligen Traum versunken. Nur ab und zu ist das Knallen einer Peitsche zu hören und verloren, wie aus weiter Ferne das „Hü" und „Hott" der Bauern, die mit schwer beladenen Leiterwagen nach ihren Höfen zurückkehren. Der Teufelbauer, über dessen Namen, der schon seit undenkbarer Zeit an dem alten Hof haftet, so manches gemunkelt wird, was besser ungehört bliebe, schreitet mit sicheren Schritten hinter dem schwankenden Erntewagen her. Ein kluger, scharf geschnittener Bauernschädel sitzt auf der hohen, kräftigen Gestalt und aus dem sonnverbrannten Gesicht stechen wie zwei graue, kalte Speere, seine Augen. Das dunkel braune Kopfhaar trägt er kurz geschoren wie den Bart. Sein Blick ist düster und hart. Nur wenn sein vierjähriger Bub, der hoch oben auf dem mit goldbraunen Garben beladenen Wagen sitzt und mit seinen gelben Haaren selbst aussieht wie ein kleiner Ährenelf, in die Hände klatscht vor sommerlicher Freude, und ihm zuruft, daß er fast in den Himmel hineinsehe, dann heitert sich das Gesicht des Vaters auf und er lacht und meint, das müßte sicher wunderschön sein. Und der Bub be stätigt ihm das fröhlich. Der ist der einzige,, den er liebt. Aber dafür hat er ihn ganz ins Herz geschlossen und liebt ihn mehr als alles andere und kann ihm keinen Wunsch versagen. Bald fragt er dies, bald das und der Teufels-