135 Übertrumpft. „Ein herrliches Heilmittel", sagte der Hausierer. „Wenn Sie Ihrem Hund den Schwanz abhacken und die Wunde damit bestreichen, so ist in drei oder vier Stunden der Schwanz wieder nachgewachsen." — „Das genügt nicht", sagte Herr Mall. „Ich brauche ein Mittel etwa so: Wenn ich damit den ab gehackten Hundeschwanz bestreiche, so muß innerhalb drei oder vier Stunden ein neuer Hund daran gewachsen sein. . ." Mißverständnis. Richter: „Ihr Mann soll Sie öfters miß handelt haben? Geschah denn das stets im Affekt?" — „Nein, Herr Gerichtshof, mal in der Waschküche, mal in der Vorratskammer und mal im Kohlenkeller." Schlau. „Papa, kannst du mir eine Flüssig keit nennen, die nie gefriert?" —- „Nein, mein Junge." — „Aber Papa, heißes Wasser ge friert doch nicht!" Er sieht den Grund ein. Plitsch kommt zu spät ins Konzert. Der Logenschließer ver weigert ihm den Eintritt. „Bedaure, mein Herr, der Dirigent hat ausdrücklich angeordnet, daß sofort nach Beginn des Konzerts die Saal türen geschlossen werden." —- „Er hat wohl Angst, daß die paar Männekens, die sich das Konzert anhören, schon nach den ersten Takten die Flucht ergreifen?" fragt Plitsch. Ökonomie. „Mutti, wasch' mir das Gesicht!" „Warum wäschst du es denn nicht selber?" >— „Dann mache ich ja meine Hände auch naß, und die brauchen noch nicht gewaschen Zu werden, die sind noch nicht dreckig genug." - Argerei. „Warum ist Ihre Frau denn so böse?" — „Zuerst hat sie sich über das Dienst mädchen geärgert, dann über mich, daß ich mich nicht über das Dienstmädchen geärgert habe, und jetzt ist sie böse, daß sie sich über das Dienstmädchen geärgert hat — verstehen Sie?" Wie man's macht. Ein Junge ist hin gefallen und brüllt mordsjämmerlich. Mit leidig sagt ein Passant: „Aber Junge, heul' doch nicht so! Ein so großer Junge weint doch nicht mehr!" — „Was soll ich denn sonst machen", schluchzt der Bengel; „Sie sagen, zum Weinen bin ich zu groß, aber zum Schimpfen bin ich jedenfalls noch zu klein." Einmal nicht vergeßlich. „Du wirfst mir immer meine Zerstreutheit vor, Amalie", sagte der Professor. „Ich komme soeben^aus dem Cafe, und siehst du, hier ist mein Schirm." — „Aber diesmal hattest du ja gar keinen mit genommen", ist Amalie verzweifelt. Die Zigarre. Hiesel raucht eine Zigarre. Eine dicke, schwere, große Zigarre. Für fünfzig Pfennige. Nach den ersten drei Zügen wird es ihm todübel. „Wenn die Zigarre doch schon alle wäre", jammert er. — „Wirf sie doch weg!" — „Wegwerfen? Du bist wohl hasen wilde? Wer ersetzt mir denn dann meine fünfzig Pfennige?" Heimgegeben. Kauke ißt bei Prickels. Kauke ist Reichstagsabgeordneter. Kauke schwitzt und zieht seine Jacke aus. Empört sagt Frau Prickel: „Aber! Wenn Sie nun mal beim Minister eingeladen würden, und Sie wollten in Hemds ärmeln essen, was würde der da wohl sagen?!" — „Der würde sagen: Mein lieber Kauke, wenn Sie in Hemdsärmeln essen wollen, dann müssen Sie zu Prickels gehen." Langschläfer. Frühauf hält Langschläfer eine Predigt. „Bei nur acht Stunden Schlaf täglich hat ein Fünfzigjähriger siebzehn Jahre nutzlos im Bett verbracht." — „Laß man", dreht sich Langschläfer auf die andere Seite, „da kommt es dann auf eine Stunde mehr auch nicht an". Tüchtige Hausfrau. Mann: „Ich lese hier in der Zeitung, daß in Amerika ein Orkan eine ganze Stadt in zwei Minuten weggefegt hat." — Frau: „Lies das mal unserm Mädchen vor, die braucht eine halbe Stunde, um nur ein Zimmer zu fegen."