44 ich, daß die protestantische Religion mich nicht befriedigte. Ich wurde noch als Offizier in Bonn katholisch und bin mir bewußt, daß ich auch in meiner späteren Garnison Stralsund aus meiner katholischen Gesin nung kein Hehl machte. Meinen Kriegs kameraden aber, dem vorwiegend prote stantischen Offizierskorps, muß ich das Zeugnis geben, daß sie meiner religiösen Ueberzeugung stets nur mit Achtung be gegneten." Später entsagte Baron Grimmenstein der militärischen Laufbahn und zog sich mit seiner Familie — er hatte eine katholische Gräfin geheiratet — nach Oesterreich zurück. Daß aber das Wort der Gräfin: Wozu hätte ich meine Religion? ihm stets der Leitstern blieb, ersieht man aus dem Umstande, daß der eine seiner Söhne ein eifriger Priester wurde, während der andere in der öster reichischen Armee als entschiedener Katho lik galt. Eine Tochter starb als Klosterfrau. IL 3 des essie riell am im dieß vor ents seeli wür geist Die Not des Buches — unsre Not ir Katholiken wissen noch lange nicht, was im geistigen, religiösen, sittlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben unserer Zeit das Buch bedeutet. Dabei waren es Katholiken, unsere Mönche vor allem, die in jahrhundertelanger mühsamer Abschreibe arbeit die kostbarsten Bücherschätze der vor christlichen und christlichen Zeit der Mensch heit erhalten und uns so in nimmermüdem Fleiße ganze Bibliotheken geschaffen haben. Und ein Katholik wiederum war es, der der Welt die schwarze Kunst des Bücher- machens, des Buchdruckes ersonnen und ihr damit all die Schätze ihrer unermeßlichen neuzeitlichen Büchereien geschenkt hat. Einst war das Buch unser Buch, da' gab es ein fach nur das katholische Buch. Heute ist die Pflege dös Buches von all den vielen Auf gaben, mit denen wir beschäftigt sind, die von uns am stiefmütterlichsten bedachte. Gedankenlos ließen wir uns die Macht, die unser katholisches Buch einst über die Geister ausübte, aus den Händen gleiten. Gewiß, wir haben immer wieder, wenn uns das Wasser bis zum Halse lief, die Notwendig keit erkannt, die gute Presse zu verbreiten, katholische Bücher ins Volk hineinzutragen. Und auch an imposanten Aufrufen und Resolutionen in diesem Sinne hat es bei uns nie gefehlt. Und es mag auch wirklich hie und da in diesem Punkte bei uns besser geworden sein, als es in Zeiten des Nieder ganges des katholischen Bewußtseins um unser katholisches Literatur- und Presseleben und unser katholisches Buchwesen bestellt : war. Aber es ist doch immer nur ein müh- j sames, verzweifeltes Zurückdrängen einer er schreckend weitverbreiteten unchristlichen, un katholischen Literatur- und Bücherwelt, ein heftiges, zorniges Sichaufraffen, um doch s wenigstens etwas von dem Anteil am deut- ( schen Buchwesen zu erringen, zurückzu- s erobern, der eigentlich unser sein müßte ' und einst unser war. Es ist kein wirkliches, e sieghaftes Vorwärtsdringen und Erobern: des deutschen Büchermarktes bis zu den ; Grenzen hin, die unserer Zahl und unserer ! politischen Bedeutung, unserem Einfluß auf ; das religiöse Volksempfinden entsprechen würden. Vergessen wir doch nicht, daß die Mehrzahl aller Deutschen (wenn wir Deutsch- j Oesterreich und die deutsche Schweiz zu 1 Deutschland rechnen) Katholiken sind. Stand es schon bisher nicht glänzend um den Anteil der Katholiken am deutschen : Literaturleben, so muß die Gefahr, die in folge der gegenwärtigen schwierigen Wirt schaftslage unseres Volkes das gesamte deutsche Buchwesen bedroht, unser katho lisches Literaturleben, d. h. unsere Schrift steller, unsere Bücher schreibenden Ge lehrten, unsere Verleger und unsere Buch- | Händler in eine doppelt kritische Lage brin- i gen, ja vielleicht gar in eine Katastrophe, in den völligen Zusammenbruch hinein- ' treiben. Aber dieser Zusammenbruch wäre : mehr als ein nur wirtschaftlicher, würde ; auch nicht bloß einzelne am Niedergang Wo wir da arb s° Bü des tre der der Ka Eir