17 Kandrvirtschaftlicher Hanskalender. Januar. Klee und Leinsamen ist in den kältesten Tagen zu dreschen. — Das Tauwasser ist von den Saaten abzuleiten; der ausgesahrene Dünger ist zu streuen. — Auf Wiesen entfernt man die Ameisen haufen, räumt die Abzugsgräben und rodet Gesträuch aus. — Man gebe reichliche Streu und halte die Ställe warm. — Die Obstbäume werden ausgeputzt und be schnitten; Raupennester vertilgt; Spalierobst mit Strohmatten bedeckt. Februar. Bei Tauwetter durchgehe man die Felder, räume die zugefallenen Wasserfurchen aus und verschaffe dem Wasser Abfluß. — Sind auf den Wiesen die Gräben noch nicht gehoben, so muß es jetzt geschehen. — Schafe, welche im Juli lammen sollen, sind jetzt zu paaren. — Man bepflanzt Weide plätze, Flußufer u. dgl. mit Pappeln, Erlen, Wei den, Ulmen und Akazien und verwahre sie mit Pfählen und Dornen. März. Man egge bei trockener Witterung die Weizen- und Kleefelder und lese von letzteren die Steine ab. — Bei günstiger Witterung werden Som merroggen, Hafer, Erbsen, Bohnen, Wicken gesäet. — Alls den Wiesen sind die Maulwurfshaufen und andere Unebenheiten zu beseitigen und überhaupt alle fremden Dinge zu entfernen. April. Wenn die Obstbäume blühen, ist die beste Bleichzeit. Auf dem Schüttboden muß man das Getreide öfters umschaufeln. — Hafer, Gerste, Klt esamen, Waid, Hans und Lein werden gesäet und Kartoffel gelegt. — Die Saatfelder, auf welchen der Frost viele Pflanzen emporgezogen hat, sind zu walzen. Mai. Bei trockener Witterung werden die Som mersaaten gewalzt. — Es kann nun mit der Grün- fütterung nach und nach begonnen werden; die Schafe werden gewaschen und geschoren.'— Die veredelten Bäume sind fleißig zu begießen. — Auf die Raupen muß man emsig Jagd machen. — Verpflanzt werden Mangold und Salat; die Mistbeeten werden immer , mehr gelüstet. ftii nt. Es werden Kohl und Rüben gepflanzt, Kartoffel-, Mais- und Bohnenfelder geeggt, die Hirse gejätet und behackt. — Zwei- und dreifchürige Wiesen werden gemäht. — Da die Grünfütterung im vollen Gange ist, muß man reichlich einstreuen, oft ausmisten und die Tiere sehr reinlich halten. — Herunter hängende Weinreben werden angebunden, unfrucht bare Seitenreben abgeschnitten. Juli. Zu Anfang des Monats fällt die Raps und Rübsenernte, zu Ende des Monats wird in der Regel der Roggen geschnitten. — Es wird Winterraps gesäet und das Brachfeld gepflügt. — Die Lämmer dürfen nicht bei Regenwetter ausge trieben werden. — Man macht Kapaunen und Poularden. August. Brunnen und Wasserleitungen sind zu reinigen. — Sommerobst wird getrocknet und einge macht. — Die Ernte wird fortgesetzt in Weizen, Hafer, Gerste und Sommerfrüchten. — Ein- und dreifchürige Wiesen werden gemäht. September. Es wird gedroschen; Kraut ein gelegt. — Die Oefen werden instand gesetzt. — Es werden Rübsen, Roggen, Weizen gesäet. — Es wird Klee gemäht und getrocknet. — Der Hopfen wird geerntet. — Zu Ende des Monates kann man das Rindvieh auf den Wiesen weiden. — Es beginnt die Holzfällung. Oktober. Es wird Roggen und Weizen gesäet; Stoppelfelder werden gepflügt, Dünger zu Früchten für das nächste Jahr gefahren. — Die Kartoffelernte wird womöglich beendet. — Man muß öfter nach dem geernteten Hopfen sehen, damit er sich nicht er hitzt. — Man muß allmählich von der Sommer- zur Wintersütterung übergehen und früh vor dem Aus treiben etwas Trockenfutter im Stalle geben. November. Es wird Sauerkraut eingemacht. — Mit dem Dreschen wird fortgefahren. — Brunnen und Wasserleitungen sind mit Stroh einzubinden und mit Mist zu bedecken. — Die etwa noch im Felde stehenden Rüben sind auszunehmen. — Die Tiere hütet man vor Erkältung und hält deshalb die Ställe warm. — Man umgräbt und düngt die Bäume. Dezember. Die Verrichtungen im Hause sind wie-im November. — Die Kellerlöcher muß man mit Mist bedecken und die Türen mit Stroh ver stopfen. — Auf dem Getreideboden verwahre man Fenster und Läden gut, damit es nicht hineinschneit. NoUkomrnerre Ablässe. Einen vollkommenen Ablaß können während des ganzen Jahres gewinnen: Die Mitglieder der Herz Jesu - Bruderschaft am ersten Freitage oder Sonntage, sowie außerdem an einem anderen freiwählbaren Tage eines jeden Monates; die Mitglieder des Gebetsapostolates an irgend einem Freitage und an einem anderen beliebigen Tage eines jeden Monates; die Mitglieder der Rosenkranz-Bruderschaft an jedem ersten Monatssonntage; die Mitglieder der Herz Mariä-Bruderschaft an zwei beliebigen Tagen eines jeden Monates; die Mitglieder des III. Ordens des hl. Franziskus am Tage der üblichen Versammlung und an einem anderen beliebigen Tage jeden Monates (zweimal im Jahre mit päpstlichem Segen); die Mitglieder des Familienvereines an einem Tage jeden Monates; die Mitglieder der ewigen Anbetung (Lambach), der Josefi-Bruderschaft, des Sankt Michaels-, Vinzenzi- und Leopoldi-Bereims einmal in jedem Monate; die Mitglieder der Herz Jesu-Bruderschaft, der ewigen An betung, des Rosenkranzes, sowie die des III. Franziskaner-Ordens und diejenigen, welche eine Karme liter-Kirche besuchen, können überdies die Stations-Ablässe gewinnen. — Die Mitglieder des III. Ordens des hl. Franziskus nehmen teil an allen Ablässen usw. des I. und II. Ordens. Preßvereins-Kalender,1924. ?