(63) Johann Lamprecht und Karl Kettl, einen zündenden Aufruf in das Volk hinein, um die Verehrung des Heiligen durch die Erbauung einer Kirche wieder neu zu beleben, und die Nachkommen dazu anzueifern, die „an unserem glorreichen Schutzheiligen begangene Sünde der Frivolität zu sühnen". Es war im Jahre 1873. Und siehe da! Die Verehrung des Heiligen hatte noch wie ein Funke unter der Asche fortgeglimmt, und durch das Bemühen dieser zwei Priester wuchs dieser Funke zu einer Flamme heiliger Begeisterung, und schon im folgenden Jahre, am 2. August 1874, konnte der Hochwst. Bischof Rudigier den Grundstein zur neuen Kirche des heil. Wolfgang legen. Mit tiefster Rührung und heiliger Freude sprach dieser große Bischof, selbst ein anderer Wvlfgang an Gottes- und Nächstenliebe, von den. Schicksalen der alten Kirche und unvergesslich sind den Zuhörern noch immer die Worte: „Pupping war ein heiliger Ort, Pupping wurde entheiligt, Pupping soll wieder geheiligt werden." Er ist wieder geheiligt worden: Am 15. October 1879 weihte derselbe selige Bischof die Kirche in Gegenwart einer großen Volksmenge feierlich ein und übergab sie mit dem gleichfalls neuerbauten Kloster den PP. Frqnciscanern der nordtirolischen Provinz. Schon drei Tage zuvor, am 12. October, hatten die Bewohner von St. Peter im Mühlkreise, die seit 1781 unterbrochenen Wallfahrtszüge wieder eröffnet. So ist denn die Verehrung des heil. Wolfgang wieder neu aufgeblüht, und wird hoffentlich durch keine ver nichtenden Stürme, wie sie in den verflossenen Zeiten hereinbrachen, gestört werden. Leider wurde der kost bare Schatz der alten Kirche, das Herz und b ; e Ein geweide des heil. Wolfgang, nicht mehr aufgefunden. Schwer tragen die braven Katholiken und besonders die Bewohner des Klosters diesen schmerzlichen Verlust, besser gesagt diese dunkle Verborgenheit; aber vielleicht ist es doch nur eine zeitlich beschränkte Fügung Gottes, und kommt vielleicht noch der Tag, wo der Lenker der Herzen dem Volke einen neuen Antrieb zur Ver ehrung seines großen heil. Bekenners geben will und in seiner Barmherzigkeit das verborgene Heiligthum offenbar werden lässt. Eine tröstliche Vergütung dafür ist die freundliche Ueberlaffung mehrerer kleiner Re liquien des heil. Wolfgang von Seite des Hochwst. Bischofs von Regensburg, Ignatius von Senestrey, welches freudige Ereignis stattfand am 15. October 1880. Die Reliquien wurden in einer Kapsel verschlossen und in einem schönen Reliquienschreine nächst dem St. Anna-Altare auf der Epistelseite der Kirche auf bewahrt. Pupping ist die Todesstätte des heil. Wolfgang, und wir feiern im Jahre 1894 das 900jährige Er innerungsfest an den schönen Tod des großen Heiligen in unserem Lande. Darum ist auch in so mancher dieser Zeilen von Pupping gesprochen worden; denn ' die Geschichte von Pupping ist ein großer Theil der Geschichte' von der Verehrung des heil. Wolfgang. Zugleich sollen diese Zeilen eine Danksagung sein für die liebevolle Fürsorge des heil. Wolfgang für den Ort seines Hinscheidens. Wo tief im Gebirge drinnen eine andere Kirche der Verehrung dieses Heiligen geweiht ist, an jenem schönen See im südlichen Oberösterreich, der vom heil. Wolfgang seinen Namen erhalten, hatten und haben vielleicht noch die Schiffer, die von großem Vertrauen zeugende Gewohnheit, gegenüber der schroff abfallenden Felswand des Falkensteins laut zu rufen: „Heiliger Vater, St. Wolfgaiig, komme ich zurück? Sag' Ja! Das Echo antwortet ihnen: „Ja", und diese Antwort gilt als eine Zusicherung des heil. Wolfgang selbst, dass sie über den oft wildstürmischen See ungefährdet hinüber gelangen werden. Nicht Aberglaube, sondern ein naiver Ausdruck des großen Vertrauens ist dies, das die Schiffer zum heil. Wolfgang hegen.- Soll uns oberösterreichische Katholiken dieser sinnige, von den Vorahnen ererbte Gebrauch nicht ein Beispiel sein, wie vertrauensvoll wir den heil. Wolfgang verehren sollen? Er wird uns gewiss hilfreich beistehen, wenn wir ihn vertrauensvoll bitten, dass wir, ohne Schiffbruch zu leiden, hinüber gelangen über die stürmische See dieses Lebens in den sicheren Hafen der ewigen Glückseligkeit. Unsere Bitten werden nicht ungehört am Herzen dieses Heiligen abprallen, vielmehr wird ein gnädiges „Ja" als himmlisches Echo in unser hoffendes Herz zurücktöuen, wenn das gläubige Volk unseres schönen Landes, das der Heilige so sehr geliebt hat, im Jubeljahre am 900jährigen Erinnerungs feste seines Todes vertrauensvoll zu diesem großen Bischöfe aufblickt und in treuer Liebe und Andacht ihm seine Anliegen empfiehlt. 3b p x 1. Die süßesten Freuden hienieden — Der Herzensfrieden! Die glühendsten aller Schmerzen — Ein Zwiespalt in: Herzen! 2. Der Schnee ist kalt und dennoch warm Hält er die Erde mit seiner Hülle! Herz! sei getrost in deinem Harm: Schon keimt unterm Schnee der Blumen Fülle! x ch <2. 3. Wären die Menschen nicht so neidvoll, Wäre das Leben nicht so leidvoll. Würde das Glück man dem Nächsten gönnen, Würde man selber glücklich sein können. 4. Beklage nicht des Schicksals Tücke lind denk: Zu deinem wahren Glücke Ist ja das Kreuz die beste Brücke! Friedrich I. Pesendarfev. iS .