schen Dienst des Vaterlandsgedankens gestanden, hatte helfend und fördernd überall eingegriffen, wo jugendliche Kräfte im „mili¬ tärischen Lilfs- und Arbeitsdienst" (s. Richtlinien) irgendwie ge¬ braucht werden konnten, sie hatte sich ein glänzendes Befähigungs¬ zeugnis für Tatkraft, Ausdauer und freiwillige Unterordnung zugunsten hoher Ziele erworben. In glücklichster Weise fügte sich diesen hochgemuten Zeiten die Periode des Zusammentritts der Iugendkompagnien an. An vielen Orten wurde wacker gearbeitet und durch den Äbertritt von vielen unserer herrlichen Kriegs¬ freiwilligen aus den Iugendkompagnien in die Ersatzttuppen der Gedanke lebendig erhalten, daß die militärische Vorbereitung der Jugend die unmittelbare Vorbereitung für den Dienst in Leer und Marine sein soll. Aber nun folgten die langen Monate des weiteren Kriegsverlaufs, bewährte Führer wurden ins Feld be¬ rufen, an Stelle von frischer, feldmäßiger Ausbildung trat vielfach — auch unter der Angunst winterlicher Witterung, des Fehlens geeigneter gedeckter Räume wie Turnhallen x) usw. — eine starke Betonung des exerziermäßigen Drills. And auch abgesehen von solchen störenden Einflüssen, die ja durchaus keinen allgemeinen Charakter trugen: es liegt in der Eigenart jugendlicher Auffassung, geistiger und körperlicher Betätigung, daß nur Neues Begeisterung auslöst, und bei Freiwilligkeit der Teilnahme nur Zugkräftiges dauernde Anteilnahme auslöst. Es sind Kinderkrankheiten, Er¬ scheinungen, die jeder Iugendpfleger, jeder Leiter eines Jugend- vereins kennt und nicht allzu tragisch nehmen darf. Aber die staatliche Einrichtung der militärischen Vorbereitung der Jugend stellt keine auf Zugkraft und dem Reiz des Neuen gestellte Ein¬ richtung dar, die Iugendkompagnien sind keine Iugendvereine und Neuauflagen von „Iungdeutschland", sondern eben eine staatliche, aus den Geboten einer eisernen Zeit hervorgegangene Wehrschulung unserer Jugend. And um einer solchen Einrichtung über Kinder¬ krankheiten und Angunst der Verhältnisse hinwegzuhelfen, wäre ein staatlicher Zwang der Teilnahme von Anfang an wünschenswert gewesen, vorausgesetzt, daß man nicht mit einer ganz kurzen Kriegsdauer rechnete. Auch Schule und Leer und eine große Anzahl sozialer Einrichtungen ruhen aus staatlichem Zwange: daß eine Einrichtung wie die Wehrschule unseres Volkes, die Schule und Leer verbinden, aus der einen Einrichtung in die 26 *) Da Lazarettzwecke vielfach solche Räume mit Beschlag belegten.