10. Das Hacklkreuz bei Gottsdorf. An der Einmündung des Fahrweges uon Gottsdorf in die Be- zirksstrafje Marbach — Persenbeug steht ein gemauertes Weg- kapellchen, das den Flamen „Hacklkreuz“ führt. Woher nun dieser Flame? — Einer der verdienstvollsten Ffarrherrn von Gottsdorf war kurz vor dem Aufleben des Protestantismus in dieser Gegend— Faul Hackl, ein gebürtiger Vbbter, der von 1512—1519 der Pfarre Gottsdorf vorstand. Dieser lieh auf dem sogenannten Ffaffensteige, auf dem einst die Gesellpriester ritten, wenn sie in der ausgedehnten, bis an die Jsper reichenden Pfarre den Kranken das Uiatikum brachten, das sogenannte steinerne Kreuz errichten, das 1830 noch vorhanden war und das Reil im Donauländchen als eine steinerne Rundfäule beschreibt mit der Aufschrift: Her Paul Hagkl, Pharer zu Gosstorf. Darunter ein Kelch und die Jahreszahl 1514. Heute ist die Säule längst verschwunden, das Fundament soll ein Bauer in den Sechziger¬ jahren des vergangenen Jahrhunderts weggeführt haben, das Uolk aber läsjt es sich nicht nehmen und bezeichnet die Flur, wo einst dieses Kreuz stand, „bei dem steinern Kreuz“, obwohl weit und breit von einem solchen keine Spur; den Flamen Hacklkreuz aber hat man auf obgenanntes Wegkapellchen übertragen. — Paul Hackls Grabdenkmal aus rotem Marmor befindet sich in der Pfarrkirche zu Gottsdorf. Der Verstorbene ist in Eebensgröfje dargestellt, bekleidet mit den priesterlichen Gewändern. tfsssssf) 11. Der Geist mit der glühenden Lurche. Zwischen Gottsdorf und Hagsdorf heisst ein Stück Ackerland „Worain“. Die Sage erzählt, dafj dort einmal ein Geist mit einer glühenden Furche auf der Achsel herumgegangen sei. Einige Burschen 29