12 werden, und von deren jeder behauptet wird, dass Wallenstein mit ihr durchbohrt worden sei. — Bekanntlich streiften die Kalixtiner zuletzt sogar nach Oesterreich herüber, wo Ziska sich »Wein holen liess.« — Das wohlverschanzte Budweis und das nahgelegene Wittin gau, wo die mächtigen Bosenberge dominirten, mochten dem gewaltigen Hussitenführer mehr zur Unterhandlung denn zur Bekämpfung geeignet erscheinen, und wir finden auch nicht in der Landesgeschichte Böhmens, dass Johann Ziska bedeutende Unternehmungen auf die genannten Städte wagte. Wohl aber enthält das Wittingauer Archiv im böhmischen Original ein Beglaubigungs - Schreiben Ziskas für seinen Unter händler bei der Stadtgemeinde Wittingau, Rybka von Luznic, welches ich nachstehend als ein bisher noch nicht bekanntes authentisches Aktenstück mittheile. Es lautet in deutscher Uebersetzung wie folgt. Uebersetzung des im Wittingauer Archive ver wahrten böhmischen Beglaubigungs - Schreibens des hussitischen Heerführers Ziska von Trocnov. Der allmächtige Gott und seine Gnade sei mit Euch und mit uns, Brüder in Gott! Johann Ziska von der Kelchburg, Vorsteher des Landes Böhmen dann der anhänglichen, Gottes Gesetz erfüllenden Bechtgläubigen. Dem Richter, Bürger meister, den Rathsmännern der Stadtgemeinde Wittingau! Ich schicke zu Euch den Rybka von Luznic, als Vorzeiger dieses Schriftstückes und unterichtet von meinen Absichten. Ich er suche, dass Ihr dem, was er mit Euch reden wird, Glauben beimesset, in dem Masse, als wenn ich selbst persönlich mit Euch verhandeln würde. Gegeben am Samstag bei Deutsch- brod im Feldlager.