66 5. Von den Studien - Reformen unter Franz II. bis zur Gegenwart, von 1802 bis 1855. Die wolgemeinte Einrichtung der Lehrer - Versammlungen und Studien-Gonsesse hatte bei dem so eingeschränkten Wir kungskreise den gehegten Erwartungen nicht entsprochen, nicht entsprechen können. Klagen erhoben sich an mehreren Orten, so wie über Mangel an fester Leitung und wachsamer Aufsicht, so über die geringen Erfolge der Studien-Einrichtungen selbst in der niederen und höheren Region. Daher beschloss Leopolds Sohn und Nachfolger, Kaiser Franz II. am 29. April 1802 nach Aufhebung der Lehrer-Versammlungen und Studien-Con- sesse die vormals bestandenen Fakultäts- und Gymnasial- Direktoren wieder einzuführen. — Nach dem Vorschläge der Regierung wurden ernannt: 1. Für das theolog. Studium der Domherr Franz Xaver Ertl. 2. Für das juridische Landrat Balthasar v. Moor. 3. Für das philosophische der Domherr Josef Rai eich. 4. Für das medizinisch-chirurgische der Re gierungsrat u. Protomedikus Franz Huber. 5. Für das Gymnasium Gymnasial-Präfekt Franz Xaver Höger, und eigene Instruktionen normirten ihren ziemlich ausgedehnten Wirkungskreis. — Mit der Aufhebung des Consesses ward zwar auch das Rektorat aufgehoben, doch unterm 6. Mai 1804 wieder gestattet, dass die Bestellung eines Rektors am Linzer-Ly- ceum keinem Anstande unterliege. Den Rektor walten die Professoren entweder aus ihrem Gremium oder aus andern in wissenschaftlichem und Erziehungsfache bewanderten, zu diesem Amte tauglichen Männern, die an einer erbländischen Univer sität den Grad des Doctorats in einer der vier Fakultäten er- > worben, järlich durch Stimmenmehrheit; der Regierung kam das Recht der Bestätigung zu. — Nicht weniger dringend erschienen Reformen in den Studien selbst. Daher waren bereits im Jare 1802 um dem Missbrauche der sogenannten Eminenzen zu steuern die monat-