106 Befehl, das Gefecht war in vollem Gang, aber untätig wollte er auch nicht sein, so schlich er sich an den Feind heran und rekognoszierte aus eigener Initiative die Stellung in der Nähe eines Schlosses. Er kam eben zurecht, um zu sehen, daß die Russen dort von dem Flankenfeuer eines eigenen Halbbataillons so scharf aufgelockert wurden, daß sie ihren Angriff nicht nur aufgaben, sondern panikartig zurückwichen. Das war gute Meldung und der Feldwebel Pohubi machte lange Beine, um sie möglichst rasch seinem Regimentskommando zu überbringen. Als Beleg für die Richtigkeit seiner Aussage schleppte er einen Russen mit, den er bei der Flucht selber abgefangen hatte. Sofort wurde die Ver¬ folgung aufgenommen und der wackere Hornist — den die große silberne Tapserkeitsmedaille belohnte — konnte bald den Siegern Vergatterung blasen. Im gleichen Regimente hat der Einjährig-Freiwillige Kor¬ poral Barnabas Makai eine schöne Tat vollbracht. Sein Fuß war verstaucht, so konnte er nicht mitstürmen, aber er ließ sich es darum nicht nehmen, in der Schwarmlinie zu bleiben, und, als er seinen Hauptmann schwer verwundet hinstürzen sah, verband er ihn im feindlichen Feuer und schleppte ihn — obwohl selbst ungelenk — auf den Hilfsplatz. Dann hinkte er wieder in die Schwarmlinie zurück und fand am selben Tage noch eine zweite Gelegenheit, sich auszuzeichnen, dadurch, daß er aus dem Stabs¬ train inmitten des feindlichen Feuers die Kasse mit viertausend Kronen rettete. Auch ihn schmückt heute die silberne Tapferkeits¬ medaille erster Klasse. Allem auf sich gestellt. Der Train des Ulanenregimentes Nr. 2 rastete bei dem Meier¬ hofe Prusinvwice, um dann zu dem weiter vorne befindlichen Regimente Zu fahren. Da erfuhr der in Sikuczin befindliche Proviantoffizier, daß sich in der Nähe der Marschlinie, welche