77 Kampf mit dem Flugzeug. Als Patrouillenkommandant mit sechs Reitern zu einem Bahnhof entsendet, erblickte Korporal Simon Galyga des Ulanen¬ regimentes Nr. 8 über sich einen russischen Aeroplan. Er sammelt rasch die auf dem Bahnhöfe befindliche Landsturmwache, läßt seine Ulanen absitzen und eröffnet mit dieser kleinen Abteilung das Feuer gegen das feindliche Flugzeug. Die Schüsse schienen Erfolg gehabt zu haben, denn aus dem unruhigen, schwankenden Fluge konnte man schließen, daß der Apparat zu landen beabsichtige. Der Zugsführer ließ seine Leute aufsitzen und im Galopp die Ver¬ folgung aufnehmen. Vier Kilometer weit jagten die Reiter dem wundgeschossenen Fahrzeuge nach, bis dieses endlich landen mußte. Zwei russische Offiziere waren die Insassen. Der ältere, ein General, empfing den heraneilenden Korporal mit der Pistole in der Hand. Als er aber sah, daß auch Galyga mit schußbereitem Karabiner auf ihn losging, warf er die Waffe weg und ergab sich. Der jüngere der Offiziere verlangte von einem der herumstehenden Bauern ein Zündholz, offenbar in der Absicht, den Apparat anzuzünden. Galyga merkte es aber und verbot den Landleuten jede Annäherung. Er nahm dann die beiden Offiziere gefangen, ließ vor den Aeroplan vier aus dem nahen Meierhofe geholte Pferde spannen und trans¬ portierte alles in der Richtung gegen das Nächstliegende Dorf. Auf dem Wege dorthin begegnete er einer Eskadron der Siebener- Dragoner und übergab dieser die beiden gefangenen Offiziere und das Flugzeug. Solche Tat erwarb ihm die „große Silberne". Treue um Treue. Der 13. November 1914 war für das vierte Bataillon des zweiten Wiener Hausregimentes Freiherr von Bolfras Nr. 84, das an diesem Tag auch seinen Kommandanten Oberst Alfred Edlen von Langer verlor, ein besonders heißer gewesen. Als Vorhut