184 Führer gewesen, der das trägere, überlegende Blut der alternden Männer zu heißem Aufkochen zu bringen wußte, so daß sie un¬ sterblicher Taten fähig warm, wie sie das Landsturm-Infanterie¬ regiment Nr. 21 vollbrachte. Das Bataillon des Hauptmannes Moritz Seinfeld vom Infanterieregimente Nr. 43 stürmte in kurzer Zeit dreimal; einmal eine befestigte, feindliche Stellung und zweimal ging es im Generalsturm angreifender, feindlicher Infanterie mit der blanken Waffe zu Leib und warf sie! So hartnäckig Ver¬ biß sich diese Truppe einmal in den flüchtenden Gegner, daß eine ganze Zeit Russen und Landstürmer vermischt dahin rasten, bis Hauptmann Seinfeld, um den flüchtenden Gegner wirksam unter Feuer zu nehmen, seinen Leuten endlich Halt gebot. Er selber hatte sich durch den Anblick eines flüchtenden russischen Offiziers hinreißen lassen, sich in den Knäuel zu mischen, bis er den Offizier eingeholt und am Ärmel gefaßt hatte. Der riß sich los und Hauptmann Seinfeld konnte nur mehr den Säbelgriff des Feindes packen; ein Riß, und der Säbel des Offiziers war in seiner Hand. Mit langausholendem Hiebe sauste der eroberte Stahl über einen gewissen Teil der Kehrseite des Flüchtenden; dann erst sammelte der Offizier lachend seine Truppe und leitete die Feuerverfolgung ein. Zwanzig Tage gegen Übermacht. Die Dekorierung eines jungen Oberleutnants mit dem Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit der Kriegsdekoration be¬ deutet zur Zeit wohl eine der ersehntesten Auszeichnungen, die ein Subalternoffizier zu erwerben im stände ist. Zu den wenigen bisher Auserwählten gehört Oberleutnant Bataillonsadjutant Eduard Sill des Infanterieregimentes Freiher von Conrad Nr. 39. Sein Bataillon stand durch zwanzig Tage in ununterbrochenen Kämpfen mit weitaus überlegenen russischen Kräften, der Bataillons-