164 mehr schießen, sein Arm zittere zu sehr, er treffe nicht. Der Ober¬ leutnant überlegt einen Augenblick; dann erklärt er dem Korporal: „Benützen Sie meine Schulter als Gewehrauflage" — und legt sich vor den Korporal hin, der über den Oberleutnant hinweg nun ruhiger weiter feuerte. Zwanzig Schüsse gab der Unteroffizier auf diese Weise ab, länger ging es aber nicht, denn der Ober¬ leutnant war inzwischen von drei feindlichen Geschossen getroffen worden. Schwerverletzt wurde Schilcher aus der Gefechtslinie getragen. In Feuersnot. Auf dem Automobilplatze von Neu-Sandec war ein Postauto in Brand geraten und dazu noch eines mit besonders gefährlicher Fracht. Denn große Mengen explosiver Stoffe, Öl, Benzin, Petro¬ leum, waren darin geborgen und ihre Entzündung hätte nicht nur alle nebenstehenden Automobile in die Luft und zu Fetzen zer¬ sprengt, sondern die Stadt Neu-Sandec auch mit unmittelbarer Brandgefahr bedroht. Die Situation war kritisch: jede Sekunde konnte das Feuer die entzündliche Masse erreichen und das Nahen bedeutete Lebensgefahr. Dennoch aber zögerte Leutnant in der Reserve Moritz Schimann von der Automobilabteilung, der gerade als Kommandant der mobilen Werkstätte zur Stelle weilte, keine Sekunde, tätig einzugreifen und mit jener Geistesgegenwart, die einzig in diesem kritischen Augenblicke von Nöten war, traf er aufs Umsichtigste alle erforderlichen Anordnungen. So gelang es ihm und den rasch hinzuspringenden Helfern noch in der letzten Minute, den gefährlichen Brand zu ersticken und eine Katastrophe zu verhüten, deren Folgen gar, nicht abzusehen gewesen wären.